IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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SeV, Skala zum erlebten Veränderungsdruck
Autoren des Beitrags: Dieter Ferring (Centre Universitaire de Luxembourg, Luxembourg), Sigrun-Heide Filipp, (Universität Trier, Deutschland), Dieter Vaitl (Justus Liebig-Universität Giessen, Deutschland))
Grunddaten
aktualisiert: 12.08.2009
Skala zum erlebten Veränderungsdruck  (SeV)
Von: Ferring D., Filipp S.H., Vaitl D.
Hrsg.: Pearson Assessment & Information GmbH ©
Verlag (Jahr): Frankfurt (2002)
Bestellung: Pearson Assessment & Information GmbH
Baseler Str. 35-37
D-60329 Frankfurt am Main
069-756146-0
Fax: 069-756146-10
info.de@pearson.com
http://www.pearsonassessment.de

keine Demoversion erhältlich
Kontakt: Prof. Dr. Dieter Ferring
Centre Universitaire de Luxembourg
162, A, avenue de la Faïencerie
L-1511 Luxembourg
ferring@cu.lu
Zusammenfassung
Die "Skala zum erlebten Veränderungsdruck" stellt ein Selbstbeurteilungsmaß der subjektiven Lebensqualität dar, in dem der Wunsch nach einer Veränderung des gesamten Lebens wie auch mit Blick auf achtzehn einzelne Lebensbereiche (zum Beispiel Partnerschaft, körperliche Leistungsfähigkeit) über siebenstufige Ratingskalen erfasst wird. Die 18 bereichsspezifischen Einschätzungen lassen sich inhaltlich und faktoriell gestützt nach den übergeordneten Domänen "Psychophysisches Befinden" und "Familiärer und sozialer Lebensraum" ordnen. Neben dem erlebten Veränderungsdruck wird innerhalb des Verfahrens auch die wahrgenommene Wichtigkeit der einzelnen Lebensbereiche erhoben, um so eine Gewichtung der Einschätzungen des Veränderungsdrucks vornehmen zu können. Das Verfahren ist hinsichtlich seiner Reliabilität und Validität ausreichend überprüft; es kann
(1) zur Gruppen- und Einzeldiagnostik der individuellen Lebensqualität im Rahmen gesundheitspsychologischer, medizinisch-psychologischer sowie gerontologischer Fragestellungen,
(2) im Rahmen der Evaluation therapeutischer Maßnahmen wie auch
(3) als Screeningverfahren der Lebensqualität in Stichproben der Allgemeinpopulation eingesetzt werden. Eine Auswertungsprogramm (für WINDOWS) liefert einen Vergleich der individuellen Ergebnisse mit Normwerten einer repräsentativen Stichprobe und stellt die Testergebnisse auf Einzelitemebene graphisch anschaulich dar. Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität sind aufgrund der standardisierten Vorgabe und Auswertung desgleichen gewährleistet.
Test- / Analysedesign
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Der erlebte Veränderungsdruck wird global mit Blick auf das gesamte Leben (1) und spezifisch mit Blick auf 18 Lebensbereiche erhoben; letztere lassen sich zu den Skalen "Psychophysisches Befinden" (10) und "Familiärer und sozialer Lebensraum" (8) zusammenfassen; zudem wird die wahrgenommene Wichtigkeit aller Lebensbereiche erhoben (18).

Gesamtzahl der Items: 37
Theoretische Grundlagen:
Nach Ferring (2002): "Lebensqualität ist ein Konstrukt, das - ausgehend von dem "klassischen" Feld der Sozialindikatoren- und Wohlbefindensforschung - zwischenzeitlich vor allem im Rahmen der Medizinischen Psychologie, der Gesundheitspsychologie und der Gerontologie aufgegriffen wird, und die Frage, welche Kriterien sich zur Bestimmung von Lebensqualität heranziehen lassen, wird inzwischen für unterschiedliche Zielgruppen diskutiert. Trotz der zunehmenden "Popularität" des Konzeptes wird allerdings allenthalben seine mangelnde konzeptuelle Präzisierung kritisiert. In der Konzeption des hier beschriebenen Verfahrens wurde davon ausgegangen, dass Lebensqualität - ebenso wie die Begriffe "Glück" und "subjektives Wohlbefinden" - in erster Linie dadurch zu beschreiben ist, dass es sich um einen formalen und damit zunächst inhaltsleeren Begriff handelt. In messtechnischen Termini gesprochen, stellt Lebensqualität eine nicht direkt beobachtbare, latente Variable dar, die sich nur über beobachtbare Indikatoren beschreiben und messen lässt. Solche Indikatoren lassen sich grundsätzlich nach dem Ausmaß ihrer Objektivität resp. Subjektivität voneinander abheben: Zum einen kann Lebensqualität über objektive Merkmale (zum Beispiel gesundheitlichen Status, Einkommen) beschrieben werden, zum anderen kann auf objektivierbare Kriterien, die über interindividuelle Konsensbildung bestimmt werden, zurückgegriffen werden (zum Beispiel Ratings von Klinikern) und als dritte Möglichkeit bieten sich subjektive Urteile an, d.h. Bewertungen der Qualität des eigenen Lebens durch das einzelne Individuum. Da die Zuschreibung von Lebensqualität durch Außenstehende notwendigerweise eine normative Setzung dessen impliziert, was Lebensqualität ausmacht und woran man Lebensqualität "erkennen" könne, birgt sie die Gefahr einer unangemessenen Generalisierung. Zudem gilt es inzwischen als gut dokumentiertes Phänomen, dass subjektive Urteile der Lebensqualität und sogenannte objektive Indikatoren nicht unbedingt miteinander korrespondieren, wie dies etwa durch die Begriffe des "Zufriedenheitsparadox" und des "Unzufriedenheitsdilemma" beschrieben wird. Es sprechen somit gute Gründe dafür, dass Lebensqualität sich eben nicht allgemeinverbindlich definieren lässt, sondern als formaler Begriff eben nur individuell mit Inhalt füllen lässt, d.h. sich als erlebte Qualität des eigenen Lebens manifestiert. Lebensqualität stellt damit das Resultat individueller Bewertungsprozesse dar, in denen die Konvergenz resp. Divergenz individueller Ist- und Sollsetzungen darüber, was ein gutes Leben ausmacht, einfließen. Der erlebte Veränderungsdruck bietet sich als Maß solcher Divergenzen resp. Konvergenzen an, da dieser umso höher resp. niedriger ausfällt, je stärker resp. schwächer die Abweichungen zwischen Ist- und Soll-Zustand erlebt werden."
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Siebenstufige Antwortskalen; für den erlebten Veränderungsdruck: "unter keinen Umständen" (1) bis "total/ grundlegend" (7). Für die Wichtigkeit: "sehr unwichtig" bis "äusserst wichtig" (7)
Gütekriterien
Objektivität:
Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität sind aufgrund der standardisierten Vorgabe und Auswertung (via Computerprogramm) gewährleistet.
Reliabilität:
Für die verschiedenen Stichproben liegen die Reliabilitäten für die beiden Skalen im Bereich .87≤r≤.92 (Psychophysisches Befinden) und .74≤r≤.90 (Familiärer und sozialer Lebensraum)
Validität:
Faktorielle und kriterielle Validität der beiden Skalen "Psychophysisches Befinden" und "Familiärer und sozialer Lebensraum" wurden in mehreren Stichproben (im Einzelnen: gerontologische Stichprobe zu zwei Messzeitpunkten (216≤N<220), Patienten mit gastroenterologsichen Beschwerden (N=176), Patienten nach einer Hüftgelenksoperation (N=74), Eltern chronisch kranker Kinder (N=94), Normstichprobe (N=2115)) überprüft und sind gewährleistet. Konvergente und diskriminante Validität wurden über die Korrelation der beiden Skalen mit Indikatoren der Lebenslage (zum Beispiel gesundheitliche Beschwerden, subjektive Gesundheitsurteile, funktionaler Status), Indikatoren der Stressbewältigung und des subjektiven Wohlbefindens (u.a., Rumination, Vermeidung, Intrusion, Hoffnungslosigkeit, Befindlichkeit) überprüft und können desgleichen als gesichert gelten.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 18 bis 90 Jahre
Anwendungsfelder:
(1) Gruppen- und Einzeldiagnostik der individuellen Lebensqualität im Rahmen gesundheitspsychologischer, medizinisch-psychologischer sowie gerontologischer Fragestellungen;
(2) Evaluationsforschung im Rahmen medizinischer und psychologischer Rehabilitations- und Therapiemaßnahmen;
(3) Screening der Lebensqualität in Stichproben der Allgemeinpopulation.
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
keine
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Diplom-Psychologen, Diplom-Pädagogen, Mediziner
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Gruppenanwendung möglich
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 10-15 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich

Bezug zur Normstichprobe: N=2115; n=1071 Frauen, n=1044 Männer, mittleres Alter M=47 Jahre (SD=15.1 Jahre, Minimum: 20 Jahre; Maximum: 76 Jahre)
Auswertungsdauer: 5 Min
Kosten
Anschaffungskosten: 119, 00,- €
Details: Gesamtsatz: 119,00,- € (zzgl. 7% MwSt.) Manual: 24,00,- € (zzgl. 7% MwSt.) Fragebogen: 20,00,- € (zzgl. 7% MwSt.) Auswertungsprogramm: 75,00,- € (zzgl. 16% MwSt.);
Publikationen
Allgemein:
Dammann, H.-G., Ferring, D., Filipp, S.-H. und Vaitl, D. (1994). Subjektive Lebensqualität bei Patienten mit gastrointestinaler Erkrankung. Münchner
Medizinische Wochenschrift, 136, 738-742.

Ferring, D. (2002). Die Skala zum erleben Veränderungsdruck.Ein Maß der subjektiven Lebensqualität. In J. Schumacher, A. Klaiber, und E. Brähler (Hrsg.), Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und Wohlbefinden (S. 301-304). Göttingen: Hogrefe.

Ferring, D., Filipp, S.H. und Schmidt, K. (1996). Die ”Skala zur Lebensbewertung”: Empirische Skalenkonstruktion und erste Befunde zu Reliabilität, Stabilität und Validität. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 17, 141-153.
Zu den Gütekriterien:
Ferring, D., Filipp, S.-H. und Vaitl, D. (2002). Die Skala zum Veränderungsdruck - Ein Maß der subjektiven Lebensqualität. Frankfurt: Harcourt Test Services GmbH .
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Person <> Alltagsleben Lebenszufriedenheit und Lebensqualität
Soziale Situation
Person <> Gesundheit / Krankheit Wohlbefinden / Beschwerden
Weitere personbezogene Kontextfaktoren Soziale Situation