IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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Lequesne - Index, Lequesne - Index für Hüft- und Kniegelenkserkrankungen (deutsche Version)
LI - Hüfte     LI - Knie     LI - Auswertungsfolie    
Autoren des Beitrags: Franz-Josef Ludwig, H. Grimmig, Ch. Melzer, Heinz Hubert Daalmann
Grunddaten
aktualisiert: 18.01.2005
Lequesne - Index für Hüft- und Kniegelenkserkrankungen (deutsche Version)  (Lequesne - Index)
Von: Ludwig F.-J., Grimmig H., Melzer Ch., Daalmann H.H.
Bestellung: Die Frage- bzw. Auswertungsbögen können über obenstehende Dokumente heruntergeladen werden.

Demoversion erhältlich
Kontakt: Dr. Franz - Josef Ludwig
Rehazentrum Bad Eilsen
Harrl-Allee 2
31707 Bad Eilsen
Franz-Josef.Ludwig@rehazentrum-bad-eilsen.de
Originalversion
Lequesne Algofunctional Indices for Hip and Knee Osteoarthritis  (Lequesne-Index)
von: M. Lequesne, C. Mery, M. Samson, P. Gerard
Zusammenfassung
Patientenzentriertes Assessmentverfahren (Selbstbeurteilungsverfahren) in Form eines Fragebogen-Instrumentes. Der Lequesne-Index liegt in zwei eng verwandten Versionen (Hüft- / Kniegelenkserkrankungen) vor, er erfasst Schmerz, Gehleistung und Alltagsbewältigung. Aufgrund der kompakten Struktur ist der Fragebogen leicht zu handhaben, der Zeitaufwand ist sehr gering. Die Evaluation zeigt eine hohe Reliabilität, Validität und Änderungssensitivität. Der Lequesne-Index kann bei degenerativen Gelenkerkrankungen sowie zur Verlaufsbeurteilung nach operativen Eingriffen eingesetzt werden.
Als Selbstbeurteilungsverfahren unterliegt der Lequesne-Index nicht dem Einfluss des behandelnden Arztes oder Therapeuten. Eine "Untersucher-Bias" mit der bei kombinierten Verfahren aus Selbst- und Fremdbeurteilung zu rechnen ist, besteht nicht. Daher eignet sich der Lequesne-Index gut als Assessment-Instrument im Rahmen der Qualitätssicherung.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Erfassung von
- Schmerz
- Gehleistung und
- Alltagsbewältigung
bei Menschen mit
- Hüft- und Kniegelenkserkrankungen bzw.
- nach operativen Eingriffen am Hüft- und Kniegelenk
Dimensionen / Analyseeinheiten:
- Schmerz (5 Fragen)
- Gehfähigkeit (2 Fragen)
- Alltagsbewältigung (4 Fragen)

Gesamtzahl der Items: 11
Theoretische Grundlagen:
Kulturelle Adaptation des Originalverfahrens für den deutschen Sprachraum
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Einfach formulierte Fragen mit unterschiedlich skalierten Antwortmöglichkeiten, z.B.:
Können Sie in ein Auto ein- und aussteigen?
• Ja, ohne Schwierigkeiten
• Ja, mit geringer Anstrengung
• Ja, aber ich muss mich schon anstrengen
• Nur mit erheblichen Schwierigkeiten
• Nein, das schaffe ich nicht
Aufbau: Modularer Einsatz grundsätzlich möglich, bei dem sehr kompakten Instument jedoch in der Regel nicht erforderlich

Die Entwicklung erfolgte in Bezug auf die ICF (ICIDH I oder II): Bezug der Originalversion zur ICF wurde von WEIGL et al. (2003) geprüft und belegt.
Gütekriterien
Objektivität:
Standardisierter Fragebogen, der vom Patienten selbst ausgefüllt wird, hohe Empfindlichkeit zur Dokumentation von Änderungen im Behandlungsverlauf.
Die Änderungssensitivität (standardized response mean) liegt im Bereich der Standardabweichung (SRM zwischen 0,6 und 1,3). Dabei ist die Empfindlichkeit im Hüftbereich in den vorliegenden Studien höher als im Kniebereich.
Reliabilität:
Bei der Test-Retest Prüfung erreicht der Intraklassen-Korrelationskoeffizient für beide Fragebögen Werte über 0,9.
Zur Beurteilung der Internen Konsistenz wurde die Korrelation der Dimensionen Schmerz, Gehfähigkeit und Alltagsbewältigung zum Gesamtscore geprüft.
Der Pearson-Koeffizient liegt für die Dimension Schmerz bei 0,6 (Hüfte) bzw. 0,75 (Knie), für die Dimensionen Gehfähigkeit und Alltagsbewältigung wurden Koeffizienten über 0,8 berechnet.
Validität:
Die Überprüfung der Validität erfolgte durch Korrelation zu dem WOMAC-Fragebogen, der bereits vorher für den deutschen Sprachraum adaptiert war. Die Rangkorrelation nach Spearman belegte mit Werten um 0,7 eine gute Korrelation.
Eine aktuelle Vergleichsstudie (Auswertung durch Univ. Greifswald, Prof. Kohlmann 11/2004 abgeschlossen) zwischen Lequesne-Index, WOMAC und FFbH-OA zeigt ähnliche Ergebnisse mit einem Pearson-Koeffizient zwischen 0,7 und 0,8.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
Routinemäßige Ergebniserfassung, Qualitätssicherung, wissenschaftliche Studien, Epidemiologie bei Hüft- und Kniegelenkserkrankungen einschließlich operativer Eingriffe.
Wegen der kompakten Struktur und einfachen Handhabung ist das Instrument für Akutkliniken, Rehabilitationseinrichtungen, niedergelassene Ärzte sowie für Forschungszwecke geeignet. Da der Lequesne-Index international weit verbreitet ist, können die Ergebnisse mit Literaturangaben oder im Sinne eines Benchmarking leicht verglichen werden.
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Analphabetismus, fehlende deutsche Sprachkenntnisse (ev. auf engl. Version ausweichen)
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Gruppenanwendung möglich
Anwendungsdauer: 2-3 Min
Hinweise zur Auswertung: Auswertungsdauer: 1-2 Min
Kosten
Anschaffungskosten: 0,- €
Details: Der Lequesne-Index ist "public domain", kann also kostenfrei vervielfältigt werden. Die deutsche Version ist in den unter Publikationen genannten Veröffentlichungen vollständig abgedruckt.;
Publikationen
Allgemein:
Lequesne M. Klinische und röntgenologische Verlaufsbeobachtung bei Hüft- und Kniearthrosen: Methoden und Ergebnisse. Z Rheumatol 1994; 53: 243-249.

Grimmig H, Melzer C, Ludwig FJ, Daalmann HH. Der routinemäßige Einsatz des Lequesne-Index zur Ergebnismessung in der orthopädischen Rehabilitation bei Hüft- und Knieerkrankungen. Z Orthop 2002; 140: 452-459.

Ludwig FJ, Grimmig H, Hekler J, Daalmann HH. Systematische Ergebnismessung bei Hüft- und Kniegelenkerkrankungen unter Berücksichtigung von Impairment, Activity und Participation. Orthopädische Praxis 2003; 39: 37-45.
Zu den Gütekriterien:
Ludwig FJ, Melzer C, Grimmig H, Daalmann HH. Kulturelle Adaptation des Lequesne-Index für Hüft- und Kniegelenkserkrankungen im deutschen Sprachraum. Rehabilitation 2002; 41: 249-257
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Emotionen Schmerz und Schmerzbewältigung
Körperliche Fähigkeiten Alltagsaktivitäten (ADL)
Mobilität
Person <> Alltagsleben Alltagsaktivitäten (ADL)
Person <> Gesundheit / Krankheit Alltagsaktivitäten (ADL)
Schmerz und Schmerzbewältigung