IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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FESV, Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung
Autoren des Beitrags: Edgar Geissner
Grunddaten
aktualisiert: 16.05.2006
Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung  (FESV)
Von: Geissner E.
Verlag (Jahr): Hogrefe, Göttingen (2001)
Bestellung: Testzentrale Göttingen
Robert-Bosch-Breite 25
37079 Göttingen
Testzentrale@hogrefe.de

keine Demoversion erhältlich
Kontakt: Prof. Dr. Edgar Geissner
Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck
83209 Prien am Chiemsee
egeissner@schoen-kliniken.de
Zusammenfassung
Der Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung FESV dient der Erhebung des Bewältigungsrepertoires sowie der in Zusammenhang mit Schmerzen stehenden psychischen Beeinträchtigungen bei Patienten mit einer länger andauernden oder häufig wiederkehrenden Schmerzproblematik. Basierend auf modernen, international gültigen Konzepten zu Schmerzerleben und -verarbeitung sowie auf einem eigenen "Mikro-/ Makromodell persistenter bzw. intermittierender chronischer Schmerzen" wurden für die Schmerzverarbeitung drei Grundkomponenten und neun Einzeldimensionen ermittelt. Die Grundkomponenten Kognitive Schmerzbewältigung, verhaltensbezogene (behaviorale) Schmerzbewältigung sowie schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung. Kognitive Schmerzbewältigung besteht aus den Einzeldimensionen Handlungsplanungskompetenzen, kognitive Umstrukturierung und Kompetenzerleben. Behaviorale Schmerzbewältigung setzt sich aus den Einzeldimensionen Mentale Ablenkung, Gegensteuernde Aktivitäten und Ruhe-/Entspannungstechniken zusammen. Schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung umfasst die Subskalen Schmerzbedingte Hilflosigkeit und Depression, Schmerzbedingte Angst und Schmerzbedingten Ärger. Anwendungsbereich ist die Praxis der Schmerztherapie und -diagnostik bei einem breiten Spektrum von medizinischen Krankheitsdiagnosen und klinischen Gruppen, auch bei somatoformen Störungen. Explizit ist der FESV auch für Verlaufsuntersuchungen / Mehrzeitpunkterhebungen intendiert bzw. für die Evaluation schmerztherapeutischer Maßnahmen geeignet. Eine Computerversion im Hogrefe-Testsystem befindet sich in Vorbereitung. Es empfiehlt sich, ergänzend auch das Verfahren "Schmerzempfindungs-Skala SES" des Autors einzusetzen, da der FESV nicht Schmerzerleben im engeren Sinne, sondern aus dem Schmerzerleben resultierende Vorgänge und Zustände erfasst.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
(1) Schmerzbewältigung;
(2) Schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Ebene 1 (Dimensionen):
1. Kognitive Schmerzbewältigung (12 Items),
2. Verhaltensbezogene Schmerzbewältigung (12 Items),
3. Schmerzbedingte psychische Beeinträchtigung (14 Items).

Ebene 2 (Subdimensionen):
1. Kognitive Bewältigung:

(a) Handlungsplanungskompetenzen (4 Items),
(b) Kognitive Umstrukturierung (4 Items),
(c) Kompetenzerleben (4 Items);

2. Verhaltensbezogene Bewältigung:

(a) Mentale Ablenkung (4 Items),
(b) Gegensteuernde Aktivitäten (4 Items),
(c) Ruhe- und Entspannungstechniken (4 Items);

3. Beeinträchtigung:

(a) Schmerzbedingte Hilflosigkeit und Depression (5 Items),
(b) Schmerzbedingte Angst (4 Items),
(c) Schmerzbedingter Ärger (5 Items).

Gesamtzahl der Items: 38
Theoretische Grundlagen:
Prozessuales Mikro-/ Makromodell des Schmerzgeschehens. Erste konzeptuelle Ableitungen aus Copingansätzen und inhaltsanalytischen Strukturierungen der Schmerzverarbeitung. Weiterer Entwicklungsgang: Exploratorische Faktorenanalyse, konfirmatorische Faktorenanalysen mittels Strukturgleichungsmodellen (LISREL) mit Replikation an einer unabhängigen Stichprobe.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Items in einfacher Aussageform, 6stufiger Antwortmodus, Zeitrahmen bezogen auf den "typischen Schmerz in den letzten Tagen"
Aufbau: Modularer Einsatz möglich;

Gütekriterien
Objektivität:
Standardisierte Vorgabe.
Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität durch genaue Vorschriften im Manual sichergestellt.
Reliabilität:
Item- und Skalenanalysen. αs für Bewältigungssubdimensionen bei .80, für Beeinträchtigungssubdimensionen bei .90. Retest bei .80 (Bewältigung und Beeinträchtigung). Hohe Fit-Indizes (GFI) bei LISREL-Messmodellen (Subdimensionen / einzeln bei .99, Dimensionen / einzeln bei .92, simultanes Modell .92).
Validität:
Ein umfangreiches Manual liegt vor, in dem - auf 18 Seiten - Validierungsbefunde (faktoriell, konvergent, diskriminant, gruppenvergleichend, änderungssensitivitätsbezogen) aus einer mehrjährigen Entwicklungs- und Erprobungsphase an unabhängigen Stichproben berichtet werden.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 18 bis 80 Jahre
Anwendungsfelder:
Schmerzdiagnostik hauptsächlich im Bereich chronischer Schmerzen oder Behinderungen mit Schmerzbeteiligung. Erfassung des Bewältigungsrepertoires und des schmerzbezogenen Leidens von Patienten. Verlaufsuntersuchungen bei Schmerzbehandlungen, Therapieevaluation (psychotherapeutisch, physikalisch-therapeutisch, medikamentös).
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
keine
Referenzen der praktischen Anwendung:
Klinische Schmerzen.
In zahlreichen ambulanten und stationären Behandlungseinrichtungen geprüft und im Einsatz.
In Publikationen der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) zum praktischen Einsatz empfohlen.
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Diplompsychologen und Ärzte, Grundkenntnisse in der psychologischen Test- und Fragebogendiagnostik (teilweise auch aus dem Manual zu entnehmen).
Raumbedarf:
ruhiger Arbeitsplatz (Schreib-)Tisch.
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Gruppenanwendung möglich bis zu ca 10 - 12 Personen.
Anwendungsdauer: 10 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich

Bezug zur Normstichprobe: 400 männliche und weibliche Schmerzpatienten
Auswertungsdauer: 5 Min
Kosten
Anschaffungskosten: 72,- €
Details: Beinhaltet komplette Mappe mit Manual, Schablonen, Fragebögen;
Einzelne Anwendung:
Details: Materialkosten 0,90 €; je Einzelbogen FESV/BE und FESV/BW 0,45 € (25-Stück-Pakete:11, 25 €);
Publikationen
Allgemein:
u.a. Geissner, E. 1990. Psychologische Schmerzmodelle - Einige Anmerkungen zur Gate-Control-Theorie sowie Überlegungen zu einem mehrfaktoriellen prozessualen Schmerzkonzept. Der Schmerz, 4, 4, 184 - 192.

Geissner, E. 1999.Verarbeitung chronischer Schmerzen - Skalen zur Erfassung der Schmerzbewältigung und der schmerzbedingten psychischen Beeinträchtigung. Zeitschrift für Klinische Psychologie, 28, 4, 280 - 290.
Zu den Gütekriterien:
Geissner, E. 2001. Fragebogen zur Erfassung der Schmerzverarbeitung FESV. Göttingen: Hogrefe
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Emotionen Hilflosigkeit
Schmerz und Schmerzbewältigung
Person <> Gesundheit / Krankheit Krankheitsbewältigung
Schmerz und Schmerzbewältigung