IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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SF-36, Fragebogen zum Gesundheitszustand
Autoren des Beitrags: Monika Bullinger, Inge Kirchberger
Grunddaten
aktualisiert: 21.03.2006
Fragebogen zum Gesundheitszustand  (SF-36)
Von: Bullinger M., Kirchberger I.
Verlag (Jahr): Hogrefe Verlag ©, Göttingen (1998)
Bestellung: Hogrefe-Verlag GmbH und Co. KG
Rohnsweg 25
D-37085 Göttingen
+49-551-49609-0
Fax: +49-551-49609-88
verlag@hogrefe.de

keine Demoversion erhältlich
Kontakt: Prof. Dr. Monika Bullinger
Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf
Insitut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Martinistraße 52 Haus S 35
20246 Hamburg
bullinger@uke.uni-hamburg.de
Originalversion
SF-36 Health Survey (MOS 36-item Short Form Health Survey)  (SF-36)
von: Ware J., QualityMetric Inc., IQOLA-Project Group
Bestellung: www.qmetric.com

keine Demoversion erhältlich
Kontakt: www.qmetric.com
Zusammenfassung
Der SF-36 ist ein krankheitsübergreifendes Messinstrument
zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Patienten. Er erfasst 8 Dimensionen und 2 Summenskalen (SF-12), die sich konzeptuell in die Bereiche «körperliche Gesundheit» und «psychische Gesundheit» einordnen, von Patienten verschiedener Populationen (ab 14 Jahren) und gesunden Personen. Es gibt eine Langform, welche sich aus 36 Items und eine Kurzform, die sich aus 12 Items zusammensetzt. Das Antwortformat gestaltet sich in verschiedenen mehrstufigen Likertskala. Der Zeitaufwand ist relativ gering.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Subjektive Gesundheit/Lebensqualität.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Körperliche Funktionsfähigkeit (KöFu; 10 Items);
Körperliche Rollenfunktion (KöRo; 4 Items);
Körperliche Schmerzen (Schm; 2 Items);
Allgemeine Gesundheitswahrnehmung (AGes, 5 Items);
Vitalität (Vita; 4 Items);
Soziale Funktionsfähigkeit (SoFu; 2 Items);
Emotionale Rollenfunktion (EmRo; 3 Items);
Gesundheitsveränderung (rawhtran; 1 Item, keine eigenständige Skala);
zwei Summenskalen: körperliche und psychische Summenskala;

Gesamtzahl der Items: 36/12
Theoretische Grundlagen:
Auf Basis der Randomisierten Health Insurance Study ursprünglich in den USA entwickeltes Verfahren; empirisch basiert.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fremdeinschätzung; Fragebogen; Interview;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: verschieden;
Beispielitem:
Im Folgenden sind einige Tätigkeiten beschrieben, die Sie vielleicht an
einem normalen Tag ausüben. Sind sie durch ihren Gesundheitszustand bei diesen Tätigkeiten eingeschränkt? Wenn ja wie stark?
- Anstrengenden Tätigkeiten, z.B. schnell laufen, schwere Gegenstände heben, anstrengenden Sport treiben?
- Mehrere Treppenabsätze hochsteigen
(Ja stark eingeschränkt (1) bis Nein überhaupt nicht eingeschränkt (2))
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden Langform: 36 Items; Kurzform: 12 Items. ; Im Folgenden sind einige Tätigkeiten beschrieben, die Sie vielleicht an
einem normalen Tag ausüben. Sind sie durch ihren Gesundheitszustand bei diesen Tätigkeiten eingeschränkt? Wenn ja wie stark?
- Anstrengenden Tätigkeiten, z.B. schnell laufen, schwere Gegenstände heben, anstrengenden Sport treiben?
- Mehrere Treppenabsätze hochsteigen
(Ja stark eingeschränkt (1) bis Nein überhaupt nicht eingeschränkt (2))

Gütekriterien
Objektivität:
Auswertungs-, Durchführungs- und Interpretationsobjektivität ist gegeben.
Reliabilität:
Die interne Konsistenz (Cronbach`s α) für die Skala körperliche Funktion beträgt sowohl bei gesunden wie auch bei kranken Personen zwischen .77 und .93, die der Skala körperliche Rollenfunktion zwischen .74 und .89, der Skala Schmerz zwischen .73 und .85, die der Skala allgemeine Gesundheitswahrnehmung zwischen .57 und .75, der Skala Vitalität zwischen .78 und .84, die der Skala soziale Funktion zwischen .64 und .88, der Skala emotionale Rollenfunktion zwischen .77 und .94 und die der Skala psychisches Wohlbefinden zwischen .78 und .88.
Validität:
Die Bewertung der Ausfüllzeit und der Fragenformulierung in bezug auf Verständnis - auch für ältere oder polymorbide Patienten - und Relevanz wurde als positiv bewertet (Bullinger et al. 1998).Der Skalenfit, also der Anteil der Items, die mit ihrer eigenen Skala signifikant höher als mit den anderen Skalen korrelieren, beträgt für alle Skalen zwischen 70% (allgemeine Gesundheitswahrnehmung) und 100% (Bullinger et al 1995; Bullinger, Kirchberger, Ware, 1995).
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 14 bis 99 Jahre
Anwendungsfelder:
unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand und Alter
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
keine
Referenzen der praktischen Anwendung:
Epidemiologische, klinische, gesundheitsökonomische Studien und in der Qualitätssicherung
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Gesundheitswissenschaften, Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaften
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Anwendungsdauer: 7-15 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich

Bezug zur Normstichprobe: 1994 wurde im Rahmen einer Mehrthemenbefragung die Normierung des SF-36 in Deutschland (alte und neue Bundesländer) durchgeführt. Somit bestehen Referenzwerte klinischer Patientengruppen, die nach entsprechender Stratifizierung mit anderen Werten verglichen werden können. Die Grundgesamtheit dieser Referenzpopulation stellt eine repräsentative Abbildung der bundesdeutschen Bevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren dar. Die Stichprobengröße beträgt für die alten Bundesländer n=1932 und für die neuen Bundesländer n=982. Die Daten dieser Referenzstichprobe stehen als Datensatz in elektronischer Form im Manual zu Verfügung - dort können auch die wesentlichen Stichprobenkennwerte entweder selbst erzeugt oder entnommen werden. Der SF-36 wurde 1998 auch in den Bundesgesundheitssurvey des Robert-Koch-Institutes als Lebensqualitätsinstrument aufgenommen. Diese Daten stellen somit eine neue repräsentative Datenbasis für den SF-36/SF-12 dar. Nach Abschluss eines entsprechenden Nutzungsvertrages mit dem Robert-Koch-Institut, kann dieser Datensatz unter Angabe der Herkunft selbst weiter verwendet werden (Radoschewski et al., 1999).
Auswertungsdauer: 10 Min
( inkl. 100 Durchf. und Manual)
Kosten
Anschaffungskosten: 224,- €
Details: Mustermappe bestehend aus: Handanw. incl. Diskette und
jeweils 1 Musterfrageb.; 82,- € (SF 36 Interviewbog., Zeitfenster 1 Wo., 100 St.); 32,- € (SF 12 Interviewbog., Zeitfenster 1 Wo., 100 St:); 260,- € Computer-Version (inkl. 100 Durchf.+ Manual);
Publikationen
Allgemein:
Ware, J. E. und Sherbourne, C. D. (1992). The MOS 36-item Short-Form Health Survey (SF-36): I. Conceptual framework and item selection. Medical Care, 30, 473-483.

Aaronson, NK, Aquadro, C., Alonso, J. Et al. (1992). International Quality of Life Assessment (IQOLA) Project. Quality of Life Research 1, 349-351.

Bullinger, Monika (1995). German Translation and Psychometric Testing of the SF-36 Health Survey: Preliminary Results from the IQOLA Project. Social Science und Medicine , 41, 1359-1366.

Bullinger, M., Kirchberger, I., Ware, J. (1995). Der deutsche SF-36 Health Survey, Übersetzung und psychometrische Testung eines krankheitsübergreifenden Instrumentes zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, 1, 21-36.

Bullinger, Monika (1997). Gesundheitsbezogene Lebensqualität und subjektive Gesundheit. Zeitschrift für Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie, 47, 3/4, 41-65.

Bullinger, M., Kirchberger, I.(1998). Der SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand-Handanweisung. Göttingen: Hogrefe.

Kirchberger, Inge (2000). Der SF-36-Fragebogen zum Gesundheitszustand: Anwendung, Auswertung und Interpretation. In U. Ravens-Sieberer und A. Cieza (Hrsg.). Lebensqualität und Gesundheitsökonomie in der Medizin, Konzepte, Methoden, Anwendung, (S. 73-85) Landsberg: ecomed.

Radoschewski, M., Bellach, B.M. (1999). Der SF-36 im Bundesgesundheitssurvey - Möglichkeiten und Anforderungen der Nutzung auf der Bevölkerungsebene. Das Gesundheitswesen, 61, (Sonderheft 2), 191-199.
Zu den Gütekriterien:
Ware, J. E. (1996). The SF-36 Health Survey. In: Spilker, B. (ed.). Quality of life and pharmaeconomics in clinical trails (pp. 337-346). Lippincott-Raven, Philadelphia.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Emotionen Schmerz und Schmerzbewältigung
Körperliche Fähigkeiten Alltagsaktivitäten (ADL)
Person <> Alltagsleben Alltagsaktivitäten (ADL)
Lebenszufriedenheit und Lebensqualität
Teilhabe am Alltagsleben
Person <> Arbeitsleben Teilhabe am Alltagsleben
Person <> Gesundheit / Krankheit Alltagsaktivitäten (ADL)
Schmerz und Schmerzbewältigung
Teilhabe am Alltagsleben
Wohlbefinden / Beschwerden