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FAA, Fragebogen zur Arbeitsanalyse
Der FAA ist ein handlungsorientiertes, bedingungsbezogenes, voll standardisiertes Arbeitsanalyseverfahren. Der FAA basiert auf dem Position Analysis Questionnaire (PAQ) entwickelt von Mc Cormick et al. (1969/1972). Das Verfahren ermittelt Arbeitsanforderungen um Arbeitstätigkeiten/Positionen zu klassifizieren bzw. zu beschreiben. Hierdurch soll deren Vergleich möglich werden. Das Verfahren dient außerdem der Ermittlung von Eignungsanforderungen. Der FAA orientiert sich am Arbeitsverhalten der Stelleninhaber. Die im FAA aufgeführten Items werden bei diesem Verfahren als Grundelemente zur Beschreibung des Arbeitsverhaltens verstanden (vgl. Frieling, 1999). Das Verfahren ist universell in allen Branchen einsetzbar. Seine Differenzierungsfähigkeit für Tätigkeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich gilt allerdings als geringer als im Produktions- und Dienstleistungsbereich. Der FAA setzt sich aus 221 Items zusammen und ist in vier Hauptabschnitte gegliedert (1. Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung, 2. Arbeitsausführung, 3. Arbeitsrelevante Beziehungen sowie 4. Umgebungseinflüsse und besondere Arbeitsbedingungen).
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Das Verfahren verfolgt das Ziel Arbeitstätigkeiten/Positionen zu beschreiben bzw. zu klassifizieren. Es kann zur Ermittlung von Eignungsanforderungen herangezogen werden.
Das Verfahren verfolgt das Ziel Arbeitstätigkeiten/Positionen zu beschreiben bzw. zu klassifizieren. Es kann zur Ermittlung von Eignungsanforderungen herangezogen werden.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
1 Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung (66)
* Quellen der Arbeitsinformation (21)
* Sinnes- und Wahrnehmungsprozesse (15)
* Beurteilungsleistungen (14)
* Denk- und Entscheidungsprozesse (10)
* Verwendung von gelernter Information (6)
2 Arbeitsausführung ( 51)
* Gebrauch von Werkzeugen, techn. Apparaturen und Anlagen (27)
* Manuelle Tätigkeiten (7)
* Tätigkeiten, die mit dem gesamten Körper ausgeführt werden (3)
* Grad der körperlichen Anstrengung (1)
* Körperhaltung/ Körperbewegung (7)
* Bewegungs- und Koordinationsleistungen (6)
3 Arbeitsrelevante Beziehungen (50)
* Kommunikationsformen (12)
* Verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen (6)
* Umfang persönlicher Kontakte (2)
* Arten von Kontaktpersonen (16)
* Anweisung und Koordination (11)
* Belastungen und Konflikte (3)
4 Umgebungseinflüsse und besondere Arbeitbedingungen (54)
* Äußere Arbeitsbedingungen (14)
* Unfallgefährdung und Arbeitssicherheit (13)
* Strukturierung der Arbeit (8) * Verantwortung (4)
* Besondere Anforderungen (5)
* Arbeitszeitregelungen (6)
* Verschiedenes (4)
Gesamtzahl der Items: 221
1 Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung (66)
* Quellen der Arbeitsinformation (21)
* Sinnes- und Wahrnehmungsprozesse (15)
* Beurteilungsleistungen (14)
* Denk- und Entscheidungsprozesse (10)
* Verwendung von gelernter Information (6)
2 Arbeitsausführung ( 51)
* Gebrauch von Werkzeugen, techn. Apparaturen und Anlagen (27)
* Manuelle Tätigkeiten (7)
* Tätigkeiten, die mit dem gesamten Körper ausgeführt werden (3)
* Grad der körperlichen Anstrengung (1)
* Körperhaltung/ Körperbewegung (7)
* Bewegungs- und Koordinationsleistungen (6)
3 Arbeitsrelevante Beziehungen (50)
* Kommunikationsformen (12)
* Verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen (6)
* Umfang persönlicher Kontakte (2)
* Arten von Kontaktpersonen (16)
* Anweisung und Koordination (11)
* Belastungen und Konflikte (3)
4 Umgebungseinflüsse und besondere Arbeitbedingungen (54)
* Äußere Arbeitsbedingungen (14)
* Unfallgefährdung und Arbeitssicherheit (13)
* Strukturierung der Arbeit (8) * Verantwortung (4)
* Besondere Anforderungen (5)
* Arbeitszeitregelungen (6)
* Verschiedenes (4)
Gesamtzahl der Items: 221
Theoretische Grundlagen:
Erweiterung und Modifikation des Position Analysis Questionnaire (PAQ) von Mc Cormick et al. (1969/1972); (Frieling, 1999). Drei Annahmen fließen bei der Entwicklung des PAQ/ FAA ein (Frieling 1999):
1. Ein bestimmtes Arbeitsverhalten wird stets durch die gleiche 'berufliche Anforderung' oder (...) durch die gleiche Arbeitsaufgabe ausgelöst, gleichgültig, bei welchem Arbeitsplatz oder in welcher Situation diese Aufgabe auftaucht. Es besteht eine feste Zuordnung zwischen Aufgabe und Arbeitsverhalten.
2. Arbeitsverhalten und Arbeitssituation lassen sich durch Grundeinheiten beschreiben, die aus einer hierarchischen Gliederung von Tätigkeiten resultieren und durch Expertenurteile erfassbar sind.
3. Dem Bereich menschlicher Arbeit wird eine Struktur unterstellt, die sich aus den Arbeitselementen und ihrer Einstufung statistisch analysieren lässt."Die Ermittlung von Eignungsanforderungen erfolgt unter spezieller Berücksichtigung des Konzeptes der synthetischen Validierung. "Nach dem Konzept der synthetischen Validität wird ein komplexes Merkmal (Overall job performance) nicht als Ganzes prognostiziert, sondern das Kriteriumsverhalten wird in einzelne Elemente zerlegt, und diese werden einzeln vorhergesagt" (Frieling, 1977, S. 67).
1. Ein bestimmtes Arbeitsverhalten wird stets durch die gleiche 'berufliche Anforderung' oder (...) durch die gleiche Arbeitsaufgabe ausgelöst, gleichgültig, bei welchem Arbeitsplatz oder in welcher Situation diese Aufgabe auftaucht. Es besteht eine feste Zuordnung zwischen Aufgabe und Arbeitsverhalten.
2. Arbeitsverhalten und Arbeitssituation lassen sich durch Grundeinheiten beschreiben, die aus einer hierarchischen Gliederung von Tätigkeiten resultieren und durch Expertenurteile erfassbar sind.
3. Dem Bereich menschlicher Arbeit wird eine Struktur unterstellt, die sich aus den Arbeitselementen und ihrer Einstufung statistisch analysieren lässt."Die Ermittlung von Eignungsanforderungen erfolgt unter spezieller Berücksichtigung des Konzeptes der synthetischen Validierung. "Nach dem Konzept der synthetischen Validität wird ein komplexes Merkmal (Overall job performance) nicht als Ganzes prognostiziert, sondern das Kriteriumsverhalten wird in einzelne Elemente zerlegt, und diese werden einzeln vorhergesagt" (Frieling, 1977, S. 67).
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung;
Fragebogen;
Interview;
Beobachtung;
Dokumentenanalyse;
Beobachtungsinterview;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen:
Fragen mit Antwortvorgaben, Verwendung von fünf verschiedenen Schlüsseln: Häufigkeit, Wichtigkeit, Alternativ und Sonderschlüssel.
Aufbau:
Modularer Einsatz möglich;
Reliabilität:
Das Verfahren wurde überprüft auf Beurteilerzuverlässigkeit und Itemzuverlässigkeit (Frieling, 1999). Der Durchschnittswert für die Beurteilerreliabilität liegt bei r = .79.
Überprüft wurde die Übereinstimmung von 30 voneinander unabhängigen Beurteilerpaaren.
Die durchschnittliche Itemreliabilität liegt bei r = .61 (ohne Alternativ-Items). Unter Einbeziehung der Alternativ-Items erhöht sich der Durchschnitt der Itemreliabilität auf r = .65.
Nach Modifikation des Verfahrens wurde eine erneute Prüfung durchgeführt (Sichprobe: 32 Tätigkeiten mit jeweils zwei unabhängigen Beurteilern) (vgl. Frieling, Hoyos, 1978).
Hier lag die durchschnittliche Beurteilerreliabilität bei r = .90 sowie die durchschnittliche Itemreliabilität bei r = .79.
Überprüft wurde die Übereinstimmung von 30 voneinander unabhängigen Beurteilerpaaren.
Die durchschnittliche Itemreliabilität liegt bei r = .61 (ohne Alternativ-Items). Unter Einbeziehung der Alternativ-Items erhöht sich der Durchschnitt der Itemreliabilität auf r = .65.
Nach Modifikation des Verfahrens wurde eine erneute Prüfung durchgeführt (Sichprobe: 32 Tätigkeiten mit jeweils zwei unabhängigen Beurteilern) (vgl. Frieling, Hoyos, 1978).
Hier lag die durchschnittliche Beurteilerreliabilität bei r = .90 sowie die durchschnittliche Itemreliabilität bei r = .79.
Validität:
Die Validität des Verfahrens ergibt sich nach Frieling (1999) aus der Plausibilität der mit dem FAA durchgeführten Tätigkeitsklassifikationen. Nach Experteneinschätzung haben die Untersuchungen von 112 Managementpositionen (vgl. Frieling, Ottmann und Peltzer, 1976), an 48 Ausbildungsberufen (ingesamt 288 Positionen/Arbeitsplätze, vgl. Frieling und Pelzer, 1975) und verschiedene Transporttätigkeiten (s. Frieling und Hoyos, 1978) nachvollziehbare und begründbare Tätigkeitscluster erzeugt (Frieling, 1999).
Anwendungsfelder:
branchenunspezifisch,
Differenzierungsfähigkeit für Tätigkeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich geringer als im Produktions- und Dienstleistungsbereich
Differenzierungsfähigkeit für Tätigkeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich geringer als im Produktions- und Dienstleistungsbereich
Erforderliche personelle Qualifikation:
Psychologen mit arbeitsanalytischen Fachkenntnissen (Psychologen mit Kenntnisse im Bereich der Arbeits-und Organisationspsychologie)
Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Arbeitsanalyse und Statisik
Hinweise zur Anwendung:
Einzeltest
Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung notwendig
Anwendungsdauer: 60-120
Min
Hinweise zur Auswertung:
Computergestützte Auswertung möglich
keine Angaben möglich, abhängig vom Untersuchungsumfang
Allgemein:
Frieling, E. (1999): Fragebogen zur Arbeitsanalyse (FAA). In: H. Dunckel (Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren (S.113-123). Zürich: vdf Hochschulverlag.
Frieling, E. (1977): Die Arbeitsplatzanalyse als Grundlage der Eignungsdiagnostik. In J.K.Triebe und E. Ulich (Hrsg.), Beiträge zur Eignungsdiagnostik (S. 20-90). Bern: Verlag HansHuber.
Frieling E., Hoyos, Graf C. (1978): Der Fragebbogen zur Arbeitsplatzanalyse (FAA).Bern: Verlag Hans Huber.
Mc Cormick, E.J., Jeanneret, P.R., Mecham, R.C. (1969): The development and backround of the Position Analysis Questionnaire (PAQ) (No. 6). West Lafayette: Purdue University, Occupational Research Center Report.
Mc Cormick, E.J., Jeanneret, P.R., Mecham, R.C. (1972): A study of job characteristics and job dimensions as based on the Position Analysis Questionnaire (PAQ). Journal of Applied Psychology, 56, 347-368.
Frieling, E. (1977): Die Arbeitsplatzanalyse als Grundlage der Eignungsdiagnostik. In J.K.Triebe und E. Ulich (Hrsg.), Beiträge zur Eignungsdiagnostik (S. 20-90). Bern: Verlag HansHuber.
Frieling E., Hoyos, Graf C. (1978): Der Fragebbogen zur Arbeitsplatzanalyse (FAA).Bern: Verlag Hans Huber.
Mc Cormick, E.J., Jeanneret, P.R., Mecham, R.C. (1969): The development and backround of the Position Analysis Questionnaire (PAQ) (No. 6). West Lafayette: Purdue University, Occupational Research Center Report.
Mc Cormick, E.J., Jeanneret, P.R., Mecham, R.C. (1972): A study of job characteristics and job dimensions as based on the Position Analysis Questionnaire (PAQ). Journal of Applied Psychology, 56, 347-368.
Zu den Gütekriterien: Frieling E. (1999). Fragebogen zur Arbeitsanalyse (FAA). In H. Dunckel (Hrsg.),
Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren (S.113-123). Zürich: vdf
Hochschulverlag.
Frieling, E. und Hoyos, C. Graf (1975). Untersuchungen zur deutschen Fassung des
"Position Analysis Questionaire" nach McCormick. Psychologie und Praxis, 19, 97-107.
Frieling E. undHoyos, Graf C. (1978). Der Fragebbogen zur Arbeitsplatzanalyse (FAA). Bern: Verlag Hans Huber.
Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren (S.113-123). Zürich: vdf
Hochschulverlag.
Frieling, E. und Hoyos, C. Graf (1975). Untersuchungen zur deutschen Fassung des
"Position Analysis Questionaire" nach McCormick. Psychologie und Praxis, 19, 97-107.
Frieling E. undHoyos, Graf C. (1978). Der Fragebbogen zur Arbeitsplatzanalyse (FAA). Bern: Verlag Hans Huber.
Analysebereich | Schlagwort |
---|---|
Betriebliche Organisation | Arbeitszeitregelungen |
Kognitive Anforderungen | Informationsverarbeitung (A) |
Lernen und Merken (A) | |
Körperliche Anforderungen | |
Qualifikationsanforderungen | Schlüsselqualifikationen und Arbeitsverhalten (A) |
Soziale Anforderungen | Kommunikation (A) |
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