IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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IMBA, Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt
Autoren des Beitrags: IQPR Matthias Czarny
Grunddaten
aktualisiert: 10.03.2006
Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt  (IMBA)
Von: IMBA-Projektteam ©: IQPR, MundA, Miro; Dieckmann H., Kaiser H., Kleffmann A., Schian H.-M., Weinmann S., Ramsauer F., Rexrodt C., Sturtz A. u.a.
Hrsg.: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
Verlag (Jahr): (2007
(Softwareversion MARIE),
2000
(Papierversion))
Bestellung: IQPR
Institut für Qualitätssicherung
in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule Köln
Eupener Str. 70
50933 Köln
0221-277599-0
Fax: 0221-277599-10
imba@iqpr.de
http://www.imba.info
http://www.marie-software.de

Demoversion erhältlich als Software-Version,
Kontakt: IQPR
Institut für Qualitätssicherung
in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule Köln
Eupener Str. 70
50933 Köln
0221-277599-0
Fax: 0221-277599-10
imba@iqpr.de
http://www.imba.info
http://www.marie-software.de
Zusammenfassung
Bei dem Dokumentationsverfahren IMBA handelt es sich um ein Verfahren, das sowohl in der Prävention als auch in der Rehabilitation zur Anwendung kommt. IMBA stellt ein Profilvergleichssystem dar, welches einerseits die Dokumentation der arbeitsrelevanten Fähigkeiten von Personen und andererseits die Dokumentation bestehender Anforderungen des Arbeitsplatzes erlaubt. Die einzelnen 9 Merkmalkomplexe (Dimensionen), die ihrerseits in mehreren Ebenen immer weiter ausdifferenziert werden, werden in einheitlich aufgebauten Anforderungs- und Fähigkeitsprofilen festgehalten und beurteilt. Auf dieser Grundlage sind Profilvergleiche d.h. direkte Anforderungs-Fähigkeitsvergleiche möglich. Die aus der Gegenüberstellung resultierenden Differenzen zwischen Anforderungen und Fähigkeiten werden im Ergebnis des Profilvergleiches als bestehende Überforderungen bzw. Unterforderungen in Bezug auf die beurteilten Merkmale angegeben. Aus dem Ergebnis des Profilvergleiches lassen sich erste Hinweise auf bestehenden Handlungsbedarf im Sinne einer Intervention ableiten. Über den tatsächlichen Handlungsbedarf muss jedoch immer im Einzelfall entschieden werden. Auf diese Weise kann IMBA als ein Verfahren zur Entscheidungshilfe hinsichtlich der durchzuführenden Interventionen zum Beispiel Gestaltung des Arbeitsplatzes, Begleitung am Arbeitsplatz oder Maßnahmen zur Förderng der Fähigkeiten dar. Über den tatsächlichen Handlungsbedarf muss immer im Einzelfall entschieden angewendet werden.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
IMBA dient dem fähigkeitsgerechten Personaleinsatz und der fähigkeitsgerechten Integration von Mitarbeitern in Arbeit mittels des Vergleiches zwischen Arbeitsfähigkeiten und Arbeitsplatzanforderungen
Dimensionen / Analyseeinheiten:
9 Dimensionen
1. Körperhaltung (16 Items): Hauptmerkmale (6 Items) Detailmerkmale (10 Items)
2. Körperfortbewegung (9 Items): Hauptmerkmale (3 Items) Detailmerkmale (6 Items)
3. Körperteilbewegung (34 Items): Hauptmerkmale (5 Items) Detailmerkmale (29 Items)
4. Information (31 Items): Hauptmerkmale (10 Items) Detailmerkmale (21 Items)
5. Komplexe Merkmale (21 Items): Hauptmerkmale (6 Items) Detailmerkmale (15 Items)
6. Umgebungseinflüsse (20 Items): Hauptmerkmale (7 Items) Detailmerkmale (13 Items)
7. Arbeitssicherheit (16 Items): Hauptmerkmale (2 Items) Detailmerkmale (14 Items)
8. Arbeitsorganisation (7 Items): Hauptmerkmale (7 Items)
9. Schlüsselqualifikation (24 Items): Hauptmerkmale (24 Items) .

Gesamtzahl der Items: 178 insgesamt,
Hauptmerkmale :70, Detailmerkmale: 108
Theoretische Grundlagen:
IMBA wurde im Rahmen der Forschungsarbeit eines interdisziplinären Teams aus den Bereichen der Arbeitsmedizin, Arbeitswissenschaft und Psychologie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit (ehem. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung) entwickelt. Bei den Vorläufern der aktuellen Version zum Beispiel dem EAM Profilvergleichssystem (Ertomis Assessment Method) wurde der Schwerpunkt insbesondere auf die Erarbeitung einer umfassenden wissenschaftlichen Basis gelegt. Somit wurden für IMBA Qualitätskriterien formuliert, die zugleich in der europäischen Resolution für die sog. beruflichen Assessmentverfahren zur Integration und Rehabilitation behinderter Menschen wiederzufinden sind (AP 95/3, bzw. Publikationen des Council of Europe, 1997). Zudem wurden aktuelle Entwicklungen in der medizinischen und rehabilitativen Klassifikation (ICD-10, ICIDH 2/ICF) sowie praktische Erfahrungen aus den Bereichen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation bei der Verfahrensentwicklung hinsichtlich des Aufbaus, Struktur und Anwendungsrichtlinien mitberücksichtigt. Im Allgemeinen basiert IMBA auf einem standardisierten, systematischen und definierten Merkmalkatalog. Beim Merkmalkomplex "Schlüsselqualifikation" existiert dabei eine Auskopplung aus dem Verfahren MELBA (2. Aufl gestellt., 1998), welches sich schwerpunktmäßig mit der Dokumentation von Schlüsselqualifikationen auseinandersetzt.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung; Interview; Beobachtung; Test / Messung; Dokumentenanalyse;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Die Definitionen sowie die Beurteilungsskalen der einzelnen Merkmale, die sowohl auf der Anforderungsseite als auch auf der Fähigkeitsseite eingeschätzt werden sollen, sind inhaltlich aufeinander abgestimmt. Den Merkmalkomplexen "Körperhaltung", "Körperfortbewegung", "Körperteilbewegung", "Information", "Komplexe Merkmale" sowie "Schlüsselqualifikationen" liegt ein 5-stufiger Beurteilungsschlüssel (0-5) zugrunde.
Im Ausprägungsgrad umfasst dieser das Spektrum von
"keine Anforderung/Fähigkeit" (0) über
"sehr geringe Anforderung/Fähigkeit" (1),
"geringe Anforderung/Fähigkeit" (2),
"durchschnittliche Anforderung/Fähigkeit" (3),
"hohe Anforderung/Fähigkeit" (4) bis zu
"sehr hohe Anforderung/Fähigkeit" (5).
Für die Merkmalskomplexe Umgebungseinflüsse, Arbeitssicherheit und Arbeitsorganisation wird die 2 verwendet mit den Beurteilungsmöglichkeiten "ja" als zutreffend für eine vorhandene Anforderung oder Fähigkeit sowie "nein" als nicht zutreffend. Eine Ausnahme bildet hierbei das Merkmal "Arbeitszeit", welches auf eine 4-stufigen Skala beurteilt wird, die unterschiedliche Arbeitszeitdauern als Stundenangabe (<3,<6, <=8,> 8) beinhaltet. Als Hilfestellung und Orientierungshilfe bei der Beurteilung einzelner Merkmale stehen dem Anwender die Beurteilungshilfen zur Verfügung, welche die für das Merkmal spezifischen Beurteilungskriterien beinhalten.
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden Hauptmerkmalsbogen (70), Hauptmerkmalsbogen und Detailbogen (insgesamt 178) Items. ;
drei Ebenen (Module): Anforderungsprofil, Fähigkeitsprofil, Profilvergleich

Die Entwicklung erfolgte in Bezug auf die ICF (ICIDH I oder II): Im Rahmen der Entwicklung der IMBA-Merkmalkomplexe wurde auf die Domänen der ICF Bezug genommen.
Gütekriterien
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
IMBA kann in unterschiedlichen Institutionen, Unternehmen, Rehabilitationseinrichtungen, Kliniken, Behörden branchenübergreifend im Kontext der beruflichen Rehabilitation, betrieblichen Prävention, Eingliederung, Integration sowie bei der Personal- und Organisationsentwicklung eingesetzt werden. So beispielsweise im Zusammenhang mit der optimalen Platzierung von älteren oder leistungsgewandelten Mitarbeitern oder zum Zwecke der Dokumentation von individuellen Therapieverläufen im Rahmen der Qualitätssicherung. Anwender finden sich in verschieden Berufsgruppen wie zum Beispiel Arbeitsgestalter, Arbeitsmediziner, Therapeuten sowie Arbeitspsychologen usw..
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Verfahrensspezifischer Lehrgang
Personenbezogene Lizenz
Der verfahrensspezifische Lehrgang und die personenbezogene Lizenz für Anwendung werden vom IMBA-Team empfohlen.
Materialien:
IMBA-Softwareversion bzw. IMBA-Papierversion: IMBA-Definitionen Anforderungen, IMBA-Anforderungsbogen, IMBA-Definitionen Fähigkeiten, IMBA-Fähigkeitsbogen, IMBA-Fähigkeitsvergleichbogen
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung notwendig
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: mindestens 60 Min
Die Anwendungsdauer variiert in Abhängig von der Detailiertheit der Dokumentation (Hauptmerkmale/Detailanalyse)
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 15-30 Min
Kosten
Anschaffungskosten: individuell
Details: IMBA Papierver. Definitionen, Profilbögen 98,00 ,- €,
IMBA-Schulung 630 ,- €
Profilvergleichssoftware MARIE: auf Anfrage;
Publikationen
Allgemein:
BMGS-Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (2004) [Hrsg]: IMBA (Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt). Das Instrument für den fähigkeitsgerechten Personaleinsatz. Definitionen Anforderungen. Essen, Köln, Siegen.

BMGS-Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (2004) [Hrsg]: IMBA (Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt). Das Instrument für den fähigkeitsgerechten Personaleinsatz. Definitionen Fähigkeiten. Essen, Köln, Siegen.

BMGS-Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (2003) [Hrsg]: IMBA (Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt). Das Instrument für den fähigkeitsgerechten Personaleinsatz. Beurteilungshilfen. Essen, Köln, Siegen.

BMA-Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (1991) [Hrsg]: Erstellung eines Merkmalkatalogs als Voraussetzung für die Entwicklung eines Verfahrens zur behinderungsbezogenen Beschreibung von Arbeitsanforderungen und -fähigkeiten. Psychologische Merkmalprofile zur Eingliederung Behinderter in Arbeit - MELBA. Forschungsbericht Nr. 212. Bonn.

Rexrodt C, Ramsauer F, Kleffmann A, Nellessen G, Schian H-M, Sturtz A, Weinmann S (2001): IMBA - das Instrument zur Dokumentation und zum Profilvergleich von Anforderungen eines Arbeitsplatzes und Fähigkeiten eines Klienten. In: VDR [Hrsg.]: Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Tagungsband zum 10. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium vom 12. bis 14. März 2001 in Halle/Saale. DRV-Schriften, Bd. 26. Frankfurt a. M.: WDV Wirtschaftsdienst, 83-84.

Schian H-M, Kaiser H (2000): Profilvergleichssysteme und leistungsdiagnostische, EDV-gestützte Technologie - Ihr Einsatz zur Verbesserung der Beantwortung sozialmedizinischer Fragestellungen und Beobachtungen sowie der Planung von Rehabilitationsmaßnahmen. Rehabilitation 39, 56-64.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Arbeitsverhalten
Kognitive Anforderungen
Kognitive Fähigkeiten
Körperliche Anforderungen
Körperliche Fähigkeiten
Person <> Arbeitsleben Arbeitsbeanspruchung
Qualifikationsanforderungen Schlüsselqualifikationen und Arbeitsverhalten (A)
Soziale Anforderungen
Soziale Fähigkeiten
Unmittelbare Arbeitsumgebung Arbeitsinhalte und -strukturen
Arbeitsplatzgestaltung
Arbeitssicherheit
Umgebungseinflüsse