IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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ERGOS® Work Simulator
Autoren des Beitrags: IQPR Annette Röhrig
Grunddaten
aktualisiert: 31.08.2004
ERGOS® Work Simulator
Von: Work Recovery Europe, Niederlande
Verlag (Jahr): (o. A.)
Bestellung: Work Recovery Europa bv
Pastoriestraat 139
5612 EK Eindhoven
Niederlande
0031/402433 941
Fax 0031/40 2461 504
wrebv@planet.nl
http://www.ergosarbeitssimulator.de

keine Demoversion erhältlich
Kontakt: Work Recovery Europa bv
s.o.
Originalversion
ERGOS® Work Simulator
von: Simwork Systems
Kontakt: Simwork Systems
4500 E Speedway Blvd Ste 113
Tucson AZ 85712
USA
Tel: +1 (520) 795-2222
Fax: +1 (520) 795-4358
Zusammenfassung
Der ERGOS® Work Simulator gehört zu den FCE (Functional Capacity Evaluation) - Verfahren und bestimmt die funktionelle Leistungsfähigkeit einer Person bei Arbeitsaktivitäten wie Sitzen, Heben, Überkopfarbeit. Der ERGOS® Work Simulator ist ein apparatives Assessment, welches aus fünf Einzelstationen besteht. An den einzelnen Stationen werden folgende Aktivitäten überprüft:
Station I: statisches und dynamisches Heben, Schieben und Ziehen
Station II: Gesamtkörperbeweglichkeit (Bücken, Knien, Hocken, Überkopfarbeit)
Station III: Arbeitsausdauer (Tragen)
Station IV: Arbeitsbelastung im Stehen und Gehen, bei wiederholter Rumpfbeuge
Station V: Sitzen, Hand- und Fingerfertigkeiten, Hand- und Fingerkraft
Die Auswertung der erzielten Leistungen orientiert sich an den Kriterien von NIOSH (National Institute for Occupational Safety and Health) oder werden durch Vergleich mit dem Industrial Standard (I.S.) angegeben. D.h. die erzielten Leistungen werden einer der fünf Kategorien der Arbeitsschwere (sehr leicht, leicht, mittel, schwer, sehr schwer) zugeordnet oder andhand der MTM (Methods-Time-Measurement) mit dem I.S. hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit verglichen (unterdurchschnittlich, gerade durchschnittlich, durchschnittlich, überdurchschnittlich).

Die abschließende Auswertung wird vom Testleiter anhand der objektiv erzielten Daten (Gewicht, Zeit, Herzfrequenz) unter Einbezug von beobachteten Kriterien wie Muskeleinsatz, Ausweichbewegungen und den subjektiven Angaben des Untersuchten (Anstrengungs- und Schmerzwerte) vorgenommen.
Die Software des ERGOS® Work Simulator bietet einen Vergleich der erzielten Leistungen mit den Anforderungen von ca. 14000 Arbeitsplatzanforderungsprofilen, so dass neben den Aussagen zur körperlichen Leistungsfähigkeit auch Empfehlungen hinsichtlich der vorausichtlichen Passung des Untersuchten mit den durchschnittlichen Anforderungen seines aktuellen und / oder zukünftigen Berufes gegeben werden können.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Beurteilung arbeitsbezogener Leistungsfähigkeit
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Station I: statisches und dynamisches Heben, Schieben und Ziehen

Station II: Gesamtkörperbeweglichkeit ( Bücken, Knien, Hocken, Überkopfarbeit)

Station III: Arbeitsausdauer (Tragen)

Station IV: Arbeitsbelastung im Stehen und Gehen, bei wiederholter Rumpfbeuge

Station V: Sitzen, Hand- und Fingerfertigkeiten, Hand- und Fingerkraft

Gesamtzahl der Items: 42 Einzelparameter;
240 Einzeldatenerhebungen
Theoretische Grundlagen:
Mit dem ERGOS® Work Simulator wird ein Aktivitätsassessment durchgeführt, welches der Einschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit dient. Der ERGOS® Work Simulator gehört zu den FCE-Verfahren. FCE steht für Functional-Capacity-Evaluation, die Einschätzung der funktionellen Leistungsfähigkeit, vor allem auf Arbeitsaktivitäten bezogen. FCE-Verfahren und Instrumente kommen aus dem nordamerikanischen Raum, wo sie seit den 70-er Jahre angewandt werden. Im deutschsprachigen Raum werden neben dem ERGOS® Work Simulator z.B. die Verfahren nach Isernhagen (EFL - Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit) oder das kanadische ARCON-System eingesetzt.

Physische Anforderungen liegen den FCE-Verfahren zu Grunde. Alle FCE-Verfahren messen die von der APTA (American Physical Therapy Association) benannten und im DOT (Dictionary of Occupational Titles) definierten 17 funktionalen Aktivitäten, so z.B. "Balancieren", "Klettern" und "Tragen". Die Auswertung orientiert sich bei den meisten FCE-Verfahren an die von NIOSH (National Institute for Occupational Safety and Health) herausgegebenen Kategorisierungen. Die Einstufungen nach MTM (Methods-Time-Measurement) erfolgen i.d.R. nach dem I.S. (Industrial Standard).

Eine FCE beinhaltet nicht nur die Überprüfung arbeitsbezogener physischer Anforderungen sondern sie umfasst auch eine ärztliche Eingangsuntersuchung, begleitende Herzfrequenzmessungen und bei einigen FCE-Verfahren auch die Abfrage subjektiver Einschätzungen des Untersuchten, wie Angaben zum Grad der Beanspruchung (z.B. Borg-Skala) oder Angaben zu den empfundenen Schmerzen. So fließen in die Bewertung der erzielten Leistung zum einen die objektiv messbaren Ergebnisse, wie bewegtes Gewicht bzw. erreichte Zeit, und die dabei erzielte Pulsfrequenz und zum anderen die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung und die durch die Testleiter beobachteten Kriterien, wie Einsatz von Hilfsmuskulatur, Ausweichhaltungen u.ä. mit ein. Einige FCE-Verfahren berücksichtigen bei der Auswertung auch subjektive Parameter (Anstrengung und Schmerz).
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung; Interview; Beobachtung; Arbeitsprobe; Test / Messung;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Die Übertragung der Leistungen erfolgt je nach Tätigkeit entweder durch Einordnung in eine der fünf Kategorien der Arbeitsschwere (NIOSH) bzw. werden die Ergebnisse anhand der MTM-Methode mit den Industrial Standard (I.S.) verglichen.

Die Kategorien der Arbeitsschwere lauten: sehr leicht, leicht, mittel, schwer, sehr schwer.

Die Einordnung nach der MTM-Methode erfolgt in die Bereiche:
unterdurchschnittlich (<70%)
gerade durchschnittlich (70-79%)
durchschnittlich (80-100%)
überdurchschnittlich (>100%).
Aufbau: Modularer Einsatz möglich; Je nach Fragestellung können auch einzelne Stationen durchgeführt werden. Um bestimmte Fragestellungen beantworten zu können, müssen jedoch Mindestbedingungen erfüllt werden. Um z.B. eine Aussage hinsichtlich der Kategorie der Arbeitsschwere tätigen zu können, müssen die Stationen I und III ausgeführt werden.

Gütekriterien
Objektivität:
siehe Publikationen
Reliabilität:
siehe Publikationen
Validität:
siehe Publikationen
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von 16 bis 65 Jahre
Anwendungsfelder:
berufliche Prävention und Rehabilitation; Eignungsfeststellung bei körperlich stark beanspruchenden Tätigkeiten
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Bei gesundeitlich beeinträchtigten Menschen muss eine körperliche Eignung hinsichtlich der Belastbarkeit zuvor überprüft werden.
Referenzen der praktischen Anwendung:
In einigen Berufsförderungswerken in Deutschland und Österreich.
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Verfahrensspezifischer Lehrgang
Personenbezogene Lizenz
folgende Berufsgruppen findet man häufig bei der Anwendung des ERGOS® Work Simulator: Diplomsportlehrer/-wissenschaftler und Physiotherapeuten, Ergotherapeuten
Raumbedarf:
20 qm
Materialien:
ERGOS® Work Simulator, Computer und Zubehör, Pulsband
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung notwendig
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 60-420 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 10-180 Min
Kosten
Anschaffungskosten: 150.000,- €
Einzelne Anwendung: 530,- €
Details: Beinhaltet eine ärztliche Untersuchung, Testdurchführung (2 - 5h), Berichterstellung.;
Publikationen
Allgemein:
Heipertz, W., Götz, U., Lorenz, H., Hartwig, Th., Toumi, I., Trittelvitz, E., Ueberschär, I., Berg, A., Trittelvitz, E., Nellessen, G. (2002): Die ERGOS®-Studie des Ärztlichen Dienstes der Bundesanstalt für Arbeit (BA) - Erste Ergebnisse der zweiten Phase. In: VDR (Hrsg.): Teilhabe durch Rehabilitation. 11. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 4. bis 6. März 2002 in München, Frankfurt am Main, DRV-Schriften, Bd. 33, S. 79-81.

Kaiser, H., Kersting, M., Schian, H.-M. (2000) Der Stellenwert des Arbeitssimulationsgerätes ERGOS als Bestandteil der leistungsdiagnostischen Beurteilung. Die Rehabilitation, Heftnummer 39 (3) S. 175-184.
Zu den Gütekriterien:
Ross D.R. und Meredith K.E.: Research study abstract: The influence of gender, practise effect, evaluator experience and computer configuration on ERGOS tester reproducibility.O.A., 1997:

Dusik L.A. u.a.): Concurrent validity of the ERGOS work simulator versus conventional functional capacity evaluation techniques in a workers’ compensation population. JOM, J Occupational Medicine 1993;35(8):759–767

Boadella J.M, Sluiter J. K. und Frings-Dresen M.H.W.: Reliability of Upper Extremity Tests Measured by the ERGOS® Work Simulator: A Pilot Study. Journal of Occupational Rehabilitation, Vol. 13, No. 4, Dec. 2003.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Körperliche Fähigkeiten Alltagsaktivitäten (ADL)
Functional Capacity Evaluation (FCE)
Kraftfähigkeit
Lastenhandhabung (P)
Person <> Alltagsleben Alltagsaktivitäten (ADL)
Person <> Arbeitsleben Arbeitsbeanspruchung
Person <> Gesundheit / Krankheit Alltagsaktivitäten (ADL)