IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

Zur Navigationsleiste springen

[Logo] Die Buchstaben I, Q, P, R in blauem Kasten mit roten Bogen

Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
vergrößern   normal   verkleinern
Info

Detailansicht

SMFA-D, Funktionsfragebogen Bewegungsapparat
Autoren des Beitrags: Achim König, Nicole Wollmerstedt
Grunddaten
aktualisiert: 04.05.2006
Funktionsfragebogen Bewegungsapparat  (SMFA-D)
Von: König A., Wollmerstedt N., Kirschner S., Walther M., Matzer M., Faller H.
Bestellung: Papierversion: Fragebogen SMFA-D

Demoversion erhältlich als Software-Version, als Papier-Version
Kontakt: Dipl. Psych. Dr. Nicole Wollmerstedt
Universität Würzburg, König-Ludwig-Haus
Brettreichstr. 11
97074 Würzburg
Tel.: 0173/ 30 20 072
wollmerstedt@smfa-d.de

Prof. Dr. med. Achim König MHM,
Orthopäde -Rheumatologe, Chefarzt Klinik für Orthopädie
Klinik am Eichert, Postfach 660
73006 Göppingen
Tel. 07161/642266
Fax: 07161/641703
A.Koenig@kae.de
Originalversion
Short Musculoskeletal Function Assessment Questionnaire  (SMFA)
von: Swiontkowski M.F., Engelberg R., Martin D.P., Agel J.
Zusammenfassung
Der SMFA ist ein Fragebogen mit zwei Hauptskalen (Funktionsindex und Beeinträchtigungsindex) und insgesamt 46 Items. Er erfasst Funktionseinschränkungen des Bewegungsapparates aus Sicht der Patienten mit einem Zeitfenster von einer Woche, das heißt die Patienten beurteilen ihre Situation auf der Basis der vergangenen sieben Tage.
Er ist klassifikatorisch zwischen generischen und krankheitsspezifischen Lebensqualitätsfragebögen einzuordnen. Er misst spezifischer als z. B. der international bekannte generische Fragebogen SF-36, da sich der SMFA nur auf Erkrankungen des Bewegungsapparates bezieht und nicht gleichzeitig valide für z. B. die Erfassung der Schwere von Herzerkrankungen ist. Gleichzeitig ist er generischer als z. B. der national bekannte Funktionsfragebogen Hannover zu Arthrosen der Hüfte (Coxarthrose) und des Knies (Gonarthrose) (FFbH-OA) (Kohlmann et al., 1999), da der SMFA auch die oberen Extremitäten erfasst. Wiederum ist er nicht so krankheitsspezifisch wie der erwähnte Funktionsfragebogen Hannover, der sich lediglich auf Coxarthrosen und Gonarthrosen bezieht.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Anwendungsbereich: Funktionseinschränkungen des Bewegungsapparates (Extremitäten),
Intention: Erfassung der Funktion und Beeinträchtigung des Bewegungsapparates.
Charakteristik: Der SMFA ist klassifikatorisch zwischen generischen und krankheitsspezifischen Lebensqualitätsfragebögen einzuordnen.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Funktionsindex: 34 Items
    Unterskalen des Funktionsindex:
    tägliche Aktivitäten: 10 Items
    emotionaler Zustand: 7 Items
    Mobilität: 9 Items
    Arm-Hand-Funktion: 8 Items
Beeinträchtigungsindex: 12 Items

Gesamtzahl der Items: 46
Theoretische Grundlagen:
Es besteht in Deutschland in manchen medizinischen Teilbereichen, wie auch in der Orthopädie, ein Mangel an
Selbsteinschätzungsinstrumenten, die sowohl die besonderen Merkmale unter einer bestimmten Erkrankung fokussieren als auch den Vergleich von verschiedenen Erkrankungen zulassen. In der Orthopädie, d. h. bei der Untersuchung des Bewegungsapparates und der Gelenke betreffen diese besonderen Merkmale der Erkrankung vorwiegend die Funktionalität der Gelenke. Wünschenswert war daher ein Selbsteinschätzungsinstrument, das die Funktionalität der Gelenke miteinander vergleichen kann. Sinn eines solchen Vergleiches ist die Einschätzung der Schwere der Erkrankungen unterschiedlicher Gelenke als auch deren Therapie.
Ein entsprechendes Instrument muss nicht nur ausgezeichnete psychometrische Kennwerte haben, sondern soll auch praktikabel und ökonomisch sein, um von Patienten und Ärzten für einen Routineeinsatz in der klinischen Praxis akzeptiert zu werden.

Amerikanische Orthopäden entwickelten solch einen Fragebogen zur Funktionseinschränkung bei Krankheiten des Bewegungsapparates, den Musculoskeletal Function Assessment Questionnaire MFA (Engelberg et al., 1996) mit 101 Fragen, um die Sichtweise der Patienten zu erfassen. Der SMFA (Swiontkowski et al., 1999b) wurde dann als verkürzte und praktikablere Form des MFA entwickelt. Mittlerweile gibt es auch eine schwedische Version, die SMFA-SW genannt wird (Ponzer et al., 2003).
KÖNIG et al. (2000a) erstellten eine ins Deutsche adaptierte Version des SMFA, den SMFA-D (Funktionsfragebogen Bewegungsapparat): Gemäß den Richtlinien über die kulturelle Adaption von Messinstrumenten des Gesundheitszustands (Guillemin, 1995) wurde der SMFA-D entwickelt. Anschließend wurde der Fragebogen erfolgreich an operativ versorgten Gonarthrosepatienten evaluiert (König et al., 2000a; König et al., 2000b).

Der SMFA-D wurde in einer breit angelegten Studie im Rehabilitati-onswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern (RFB) an einer größeren operativ bzw. konservativ behandelten Stichprobe mit unterschiedlichen orthopädischen Krankheitsbildern evaluiert. Der SMFA-D erwies sich als reliabel, valide und änderungssensitiv (Böhm et al., 2004a; Glatzel et al., 2004; Kirschner et al., 2003a; Kirschner et al., 2003b; König et al., 2000a; König et al., 2000b; Wollmerstedt et al., 2004; Wollmerstedt et al., eingereicht).
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen: Die erste Skala - der Funktionsindex - besteht aus 34 Fragen.
Die Fragen des Funktionsindex kommen aus vier Bereichen:

tägliche Aktivitäten (z. B. "Wie schwierig ist es für Sie, Lebensmittel oder anderes einzukaufen?"),

emotionaler Zustand (z. B. "Wie oft reagieren Sie auf Ihre Umgebung gereizt, z. B. schnauzen Leute an, geben spitze Antworten oder kritisieren andere leicht?"),

Mobilität ( z. B. "Wie schwierig ist es für Sie, Treppen zu steigen?")

sowie Arm-Hand-Funktion (z. B. "Wie schwierig ist es für Sie, einen kraftvollen Faustschluss auszuführen?").

25 Items des Funktionsindex werden mit folgendem Antwortformat erhoben:
gar nicht schwierig - ein wenig schwierig - mäßig schwierig - sehr schwierig - unmöglich.
9 Fragen des Funktionsindex erheben, wie oft Schwierigkeiten bei bestimmten Tätigkeiten auftreten, wobei folgendes Antwortformat verwendet wird:
niemals - selten - gelegentlich - meistens - immer.

Die zweite Skala - der Beeinträchtigungsindex - besteht aus 12 Fragen, die feststellen sollen, wie sehr die Patienten durch ihre Funktionseinschränkungen bei Hobby, Freizeit, Schlaf, Ruhe, Arbeit und Familie beeinträchtigt sind (z. B. "Probleme bei der täglichen Arbeit"). Antwortformat:
gar nicht beeinträchtigt - ein wenig beeinträchtigt - mäßig beeinträchtigt - sehr beeinträchtigt - äußerst beeinträchtigt

Den Antworten wird ein Punktwert von 1 bis 5 zugeordnet, wobei die geringste Funktionsstörung den Wert 1 erhält, die stärkste Funktionsstörung den Wert 5.
Aufbau: Kurz- und Langform vorhanden ; 46 Items Langform und 16 Items die Kurzform (XSMFA-D)

Gütekriterien
Objektivität:
Durchführungs- und Auswertungobjektivität ist gegeben.
Reliabilität:
Über alle Patientengruppen hinweg liegen die internen Konsistenzen des SMFA-Funktionsindex in einem sehr guten und diejenige des SMFA-Beeinträchtigungsindex in einem guten bis sehr guten Bereich. Die Retestreliabilität des SMFA-Funktionsindex ist bei allen Patientengruppen sehr gut und liegt zwischen ICC (unjust, einfakt) = 0.94 und 0.96, bei dem SMFA-Beeinträchtigungsindex ist sie befriedigend und variiert zwischen ICC (unjust, einfakt) = 0.75 und sehr guten 0.94.
Validität:
Es wurden erfolgreich für unterschiedliche Patientengruppen (siehe Veröffentlichungen) sowohl Konstrukt- als auch Kriteriumsvalidität und Diskriminative Validiät überprüft. Auch wurde die Änderungssensitivität erfolgreich nachgewiesen.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
sowohl für stationäre (Akut- und Rehakliniken) als auch für ambulante medizinische Einrichtungen
Referenzen der praktischen Anwendung:
siehe Publikationen
Voraussetzungen für die Anwendung
Personelle Qualifikation nicht erforderlich
Materialien:
in der Papierform: Stift,
in der digitalen Fragebogenform: PC mit Microsoft-Access
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Gruppenanwendung möglich
Computergestützte Anwendung möglich
Anwendungsdauer: 20 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich
Auswertungsdauer: 5 Min
Die Nomierung des Fragbogens ist in Planung.
Kosten
Anschaffungskosten: 0,- €
Einzelne Anwendung: 0,- €
Publikationen
Allgemein:
Kirschner S, Matzer M, Wollmerstedt N, Walther M, Böhm D, Faller H, König. Vergleichende Analyse des patientenzentrierten Outcome nach totalendoprothetischem Ersatz von Hüft- und Kniegelenk. Aktuelle Rheumatologie 2004; (4): 201-206.
Zu den Gütekriterien:
Wollmerstedt N, Kirschner S, Faller H, König A. Reliability, validity and responsiveness of the German Short Musculoskeletal Function Assessment Questionnaire in patients undergoing surgical or conservative inpatient treatment. Im Druck bei "Quality of Life Research"

Wollmerstedt N, Faller H, Schneider J, Glatzel M, Kirschner S, König A. Evaluierung des XSMFA-D an Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates und operativer oder konservativer stationärer Therapie. Rehabilitation 2006; 45(2):78-87

Wollmerstedt N, Kirschner S, Spranger J, Ellßel J, Keller S, Beyer W, Kleist B, Faller H, König A. Reliabilitäts-, Validitäts- und Änderungssensitivitätsprüfung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) in der stationären Rehabilitation von Patienten mit konservativ behandelter Rheumatoider Arthritis. Akt Rheumatol 2005; 30 (4): 215-222

König A, Wollmerstedt N, Kirschner S, Faller H. Eignung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) als patientenzentriertes erkrankungsübergreifendes Ergebnismaß bei Extremitätenoperationen. Aktuelle Rheumatologie 2005; 30 (2): 107-114


Böhm D, Kirschner S, Koehler M, Wollmerstedt N, Walther M, Matzer M, Faller H, König: A. German Short Musculoskeletal Function Assessment Questionnaire (SMFA-D): Reliability, Validity, Responsiveness and Comparison with the SF-36 and the Constant-Score. Rheumatol Int. 2004; 25(2):86-93

Glatzel M, Wollmerstedt N, Doesch M, Kirschner S, Matzer M, Faller H, König A. Reliabilitäts-, Validitäts- und Änderungssensitivitätsprüfung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis. Aktuelle Rheumatologie 2004; 29: 17-23

Kirschner S, Walther M, Mehling E, Faller H, König A. Reliabilitäts-, Validitäts- und Responsivitätsprüfung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) bei Patienten mit Coxarthrose und totalendoprothetischem Gelenkersatz. Zeitschrift für Rheumatologie 2003; 62 (6): 548-554

Kirschner S, Walther M, Böhm D, Matzer M, Heesen T, Faller H, König A. German short
musculoskeletal function assessment questionnaire (SMFA-D): comparison with the SF-36 and WOMAC in a prospective evaluation in patients with primary osteoarthritis undergoing total knee arthroplasty. Rheumatol Int. 2003, 23:15-20

König A, Kirschner S, Walther M, Böhm D, Faller H. I. Kulturelle Adaptation, Praktikabilitäts- und Reliabilitätsprüfung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D). Z. Orthop. 2000, 138, 295-301

König A, Walther M, Matzer M, Heesen T, Kirschner S, Faller H. II. Validität und Änderungssensitivität des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) bei primärer Gonarthrose und totalendoprothetischem Gelenkersatz. Z. Orthop. 2000, 138, 302-305

Wollmerstedt N, Kirschner S, Wolz Th, Ellßel J, Beyer W, Faller H, König A. Reliabilitäts-, Validitäts- und Änderungssensitivitätsprüfung des Funktionsfragebogen Bewegungsapparat (SMFA-D) in der stationären Rehabilitation von Patienten mit konservativ behandelter Coxarthrose. Rehabilitation 2004;43(4):233-40.

Kirschner S, Matzer M, Wollmerstedt N, Walther M, Böhm D, Faller H, König. Vergleichende Analyse des patientenzentrierten Outcome nach totalendoprothetischem Ersatz von Hüft- und Kniegelenk. Aktuelle Rheumatologie 2004;29 (4): 201-206. Download PDF / 215 KB)

Wollmerstedt N, Kirschner S, Böhm D, Faller H, König A. Entwicklung und Evaluierung
der Kurzversion des Funktionsfragebogens Bewegungsapparat XSMFA. Z Orthop 2003;141(6):718-724

Eingereichte Artikel:
Wollmerstedt N, Glatzel M, Kirschner S, Faller H, König A.Vergleichende Analyse des patientenzentrierten Outcome nach total-endoprothetischem Ersatz von Hüft- und Kniegelenk. Eingereicht.
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Körperliche Fähigkeiten Alltagsaktivitäten (ADL)
Hand-, Arm- und Fingeraktivitäten
Mobilität
Person <> Alltagsleben Alltagsaktivitäten (ADL)
Lebenszufriedenheit und Lebensqualität
Person <> Gesundheit / Krankheit Alltagsaktivitäten (ADL)
Wohlbefinden / Beschwerden