IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation
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ZVT, Zahlen-Verbindungs-Test
Grunddaten
Zusammenfassung
Test- / Analysedesign
Gütekriterien
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Voraussetzungen für die Anwendung
Anwendung und Auswertung
Kosten
Publikationen
Analysebereiche bzw. Schlagworte
Autoren des Beitrags:
Prof.
Dr.
Wolf D. Oswald
Grunddaten
aktualisiert: 30.05.2016
Zahlen-Verbindungs-Test (ZVT)
Von:
Prof.
Dr.
Wolf D. Oswald;
Prof.
Dr.
E. Roth (gest. 7.4.1998)
Verlag (Jahr):
Verlag für Psychologie
Dr.
C.J. Hogrefe, Göttingen (.
1. Auflage 1978;
2. überarbeitete und ergänzte Auflage 1987;
3. überarbeitete und neu normierte Auflage 2016)
Bestellung:
Buchhandel;
Hogrefe Verlag
Testzentrale online:
http://www.testzentrale.de
keine Demoversion erhältlich
Kontakt:
Institut für Psychogerontologie
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg Nägelsbachstrasse 25 91052 Erlangen
forschung@wdoswald.de
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Zusammenfassung
Der Zahlen-Verbindungs-Test (ZVT) ist ein sprachfreier Test zur Messung der basalen, allen Intelligenzleistungen zugrunde liegenden, weitgehend milieuunabhängigen und genetisch bedingten kognitiven Leistungsgeschwindigkeit. Diese korrespondiert mit jenen Fähigkeitsbündeln, welche in der Literatur als "flüssige" Intelligenz, "perceptual speed" oder "Bearbeitungsgeschwindigkeit" bezeichnet werden. Der Paper-Pencil-Test ermöglicht anhand der Bearbeitungszeit einer leicht zu bearbeitenden Aufgabe eine Voraussage zum wahrscheinlichen Intelligenzniveau eines Probanden. Er weist einen breiten Anwendungsbereich auf und ist sehr ökonomisch durchzuführen.
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Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Der ZVT ist ein ökonomisches Paper-Pencil-Verfahren zur einfachen Quantifizierung von Wahlreaktionszeiten und somit zur Erfasung der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit eines Probanden. Ebenfalls als spezifisches Intelligenz-Screening, sowie zur klinisch-therapeutischen Verlaufsanalyse einsetzbar.
Anwendungsbereich: 7 bis 80 (bzw. 55 - 95; ZVT-G) Jahre. Einzel- und Gruppentestung möglich.
Zahlreiche Anwendungsfelder wie z.B. Wissenschaft, Schulen, Kliniken, Verkehrsgutachten, Berufs- und Einstellungsdiagnostik.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
Gesamtzahl der Items: 4
Theoretische Grundlagen:
Von Oswald (1970) wurde die Idee entwickelt, aus Kinderspielen, wie man sie oft in Zeitschriften findet, einen Wahlreaktionstest zu entwickeln. Vorbild war der Trail Making Test von Reitan (1956), bei dem die Zahlen von 1 bis 25 sind zufällig auf einem Blatt Papier verteilt sind. Die Probanden müssen sie so rasch als möglich verbinden. Beim ZVT ist die nächst höhere Zahl jeweils in unmittelbarer Nachbarschaft der vorherigen Zahl zu finden, was eine Quantifizierung der einzelnen Wahlhandlungen ermöglicht. Der Zusammenhang von Wahlreaktionstempo und Intelligenz konnte in verschiedenen Untersuchungen nachgewiesen werden. Die Messung von Wahlreaktionszeiten erfordert weder eine sprachliche Leistung noch eine dem Alter angepasste Aufgabenstruktur. Der Test ist so rasch und leicht durchführbar. Je geringer der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, desto wichtiger ist der Speed-Faktor.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Test / Messung;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen:
Die Zahlen von 1 bis 90 müssen in aufsteigender Reihenfolge so schnell wie möglich miteinander verbunden werden.
Der Test besteht aus 2 Übungsaufgaben und 4 unterschiedlichen Testmatrizen mit gleicher Aufgabenstellung.
Aufbau:
Modularer Einsatz möglich; Version ZVT für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (7-80 Jahre), bzw. ab 2. Jahrgangsstufe; als Einzel-bzw. Gruppentest anwendbar;
Für geronto-psychologische Fragestellungen konzipierte Version ZVT-G, (Bestandteil des Nürnberger-Alters-Inventars NAI; 55 bis 95 Jahre)
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Gütekriterien
Objektivität:
Sowohl Durchführungs- als auch Auswertungsobjektivität wurden überprüft und sind gegeben.
Reliabilität:
In Einzel- und Gruppentests wurde mittels Testhalbierung, Testwiederholung und Konsistenzanalyse nach Kendall die Reliabilität geprüft. Dabei wurden Werte r von .81 bis .97 errechnet. Der Test ist weitgehend unabhängig von Alter und Bildungsstand der Versuchsperson.
Validität:
Korrelationen mit verschiedenen Intelligenzverfahren (PSB, HAWIE, I-S-T, RAVEN, SPM, CFT 3) ergaben Zusammenhänge zwischen .40 und .83. Weiter wurden Zusammenhänge zwischen sprachlichen und mathematischen Schulnoten gesucht, sowie mit verschiedenen Schulleistungstests (Rechtschreibetest RST 8+, Wortschatztest WST 7-8, Rechentest RT 8+). Es ergaben sich nur wenige und meist nur geringe Zusammenhänge mit dem ZVT. Hohe Zusammenhänge mit Konzentrations- und Geschwindigkeitstests. (Korrelationen mit dem d2 rtt von .26 bis .48, je nach Altersgruppe). Mehrere faktorenanalytische Untersuchungen zeigten, dass ein relativ großer Varianzanteil des ZVT durch andere Intelligenzvariablen aufgeklärt werden konnte. Klinisch-therapeutische Studien zeigen, dass sich der ZVT als Mittel zur Diagnose von Hirnleistungsstörungen eignet.
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Zielgruppe / Einsatzbereiche
Zielgruppenalter:
von
7
bis
60
Jahre
Anwendungsfelder:
Verwendung im klinischen Bereich (z.B. zur Diagnostik von Hirnleistungsstörungen) und in der schulischen Differenzialdiagnostik, in der Entwicklungs-, Differentiellen und Allgemeinen sowie in der Angewandten Psychologie.
Ausschlusskriterien und Kontraindikation:
Kinder unter 7 Jahren; bzw. Kinder der ersten Jahrgangsstufe: sicheres Zählen im Zahlenraum bis 100 muss als Voraussetzung gegeben sein!
Stark sehbeeinträchtigte/blinde bzw. hand-motorisch beeinträchtigte Personen; schwer kognitiv beeinträchtigte Personen.
Referenzen der praktischen Anwendung:
Schulpsychologische Dienste, (Neurologische) Kliniken, Psychologische und Psychiatrische Einrichtungen zur Diagnostik, Begutachtung und Interventionsüberprüfung; Intelligenzforschung, Wissenschaftliche klinische Forschung (diverse) im Bereich der kognitiven Status- und Verlaufsanalysen; Gutachten- und Obergutachtenstellen für Verkehrsfragen; Personalberatungsfirmen.
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Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Psychologen, Psychogerontologen
Raumbedarf:
5 qm
Materialien:
Testmatrizen, Stift, Stoppuhr,
Tisch, Stuhl, Lichtquelle, evtl. Sehhilfe, Ruhe
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Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung:
Einzeltest
Gruppenanwendung möglich bis zu 30 Personen.
Anwesenheit des Untersuchers während der Untersuchung
notwendig
Anwendungsdauer:
5-10
Min
Hinweise zur Auswertung:
Bezug zur Normstichprobe:
Für Einzelversuche liegen Normen für Altersklassen getrennt von 7 bis 80 Jahren vor. Für die Gruppenversion liegen Normen von 8 bis 70 Jahren vor
Die Normwerte wurden aus einem Datenpool von 24971 Datensätzen generiert.
Die Schülerstichprobe orientiert sich an der statistischen Verteilung auf die verschiedenen allgemeinen Schularten, unter Einbeziehung städtischer und ländlicher, sowie verschiedener sozioökonomischer Schichten. Die Normwerte werden getrennt nach Alter und Schularten dargestellt. Für Gruppenversuche und Einzeldurchführungen werden separate Werte in verschiedenen Tabellen dargestellt, keine Trennung nach Geschlechtern, da keine signifikanten Geschlechtsunterschiede gefunden wurden (Mittelwertsvergleich und Varianzhomogenität).
Darstellung von Normwerten für unterschiedlichste Diagnosen nach ICD10.
Auswertungsdauer:
ca. 3
Min
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Kosten
Anschaffungskosten:
Test komplett, mit je 10 Testblättern: 128 €
Details:
112 € (Manual)
je 19 € für jeweils 50 Testmatrizen A, B, C oder D); 20 € für 50 Auswertungs-/Übungsbögen, 12,80 € Aufbewahrungsmappe;
Einzelne Anwendung:
2,00 € bzw. 2,50 €
Details:
2,00 €, falls Handbuch bereits vorhanden
2,50 €, bei Neuanschaffung
plus Personalkosten Untersucher ca. 10 Minuten;
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Publikationen
Allgemein:
Der ZVT wurde in zahlreichen wisenschaftl. Studien, Projekten und Untersuchungen als Untersuchungsinstrumentarium eingesetzt. Nachfolgend eine Auswahl aus verschiedenen Anwendungsgebieten:
- Allg. wiss. Fragestellungen: Banzana, P.G. & Stelmack, R.M. (2002). Intelligence and Information Processing During an Auditory Discrimination Task With Backward Masking. An Event-Related Potential Analysis. Journal of Personality and Social Psychology, 83, 4, 998-1008.
- Klin.-wiss. Fragestellungen: Musholt, P.B., Schipper, C., Niemeyer, M., Qvist, M., Schorsch, A., Schöndorf, T., Forst, T. & Pfützner, A. (2011). Prävalenz von Störungen der motorischen-kognitiven Funktion bei Patienten mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus. Diabetologie und Stoff-wechsel, 6 (S 01), P80.
- Schulleistungsdiagnostik: Rindermann, H.; Neubauer, A. (2000). Informations-verarbeitungsgeschwindigkeit und Schulerfolg: Weisen basale Maße der Intelligenz prädiktive Validität auf? Diagnostica, 46. Heft 1, 8-17.
- Bräuer, S. (2008). Individuelle Eingangsvoraussetzungen von Jugendlichen als De-terminanten für den Erfolg in der beruflichen Ausbildung. München: GRIN.
- Pietsch, S. & Jansen, P. (2012). Different mental rotation performance in students of music, sport and education. Learning and Individual Differences, 22, 159-163.
- Testvalidierungen: Hossiep, R.; Turck, D.; Hasella, M. (1999). BOMAT - advanced - Bochumer Matritzentest. Handanweisung. Göttingen: Hogrefe Verlag.
- Fahreignungsdiagnostik: Müller, N. (2000). Fahrverhalten bei Patienten mit Narkolepsie. Untersuchung mittels Fragebogen, neuropsychologischer Testung und Fahrsimulator. Dissertation für Medizin. Bochum: Ruhr-Universität.
Zu den Gütekriterien:
Über den ZVT wurde in zahlreichen wisenschaftl. Studien, Projekten und Untersuchungen referiert. Es folgt eine Auswahl:
Kallenbach, K.; Oswald W.D. (1979). Zur diagnostischen Relevanz des Zahlen-Verbindungs-Tests. Diagnostica, XXV (4, 345-350.
Vernon, P.A. (1993. Der Zahlen-Verbindungs-Test and other Trail-Making correlates of general Intelligence. Pers. individ. Diff., 14 (1), 35-40.
Neubauer, A.; Knorr, E. (1998). Three Paper- and Pencil Tests for Speed of Information Processing: Psychometric Properties and Correlations with Intelligence. Intelligence, 26 (2), 123-151.
Wagner, S.; Helmreich, I.; Dahmen, N.; Lieb, K. & Tadic, A. (2011). Reliability of Three Alternate Forms of the Trail Making Test A and B. Archives of Clinical Neuropsychology, 26, 314-321.
Rammsayer, T.H. & Stahl, J. (2007). Identification of sensorimotor components ac-counting for individual variability in Zahlen-Verbindungs-Test (ZVT) performance. In-telligence, 35, 623-630..
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