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FIM, Funktionale Selbständigkeitsmessung
Der FIM ist ein mehrfach geprüftes Messinstrument, auf dessen Basis Fähigkeiten der Selbstversorgung in Graduierungen von 1-7 bewertet werden können. Eingesetzt wird der FIM vornehmlich an Patienten, die über einen längeren Zeitraum in Sinne einer Rehabilitation gepflegt werden sollen. Zusatzmodule existieren für Kinder und für hirnverletzte Patienten.Abgefragt werden 18 Merkmale aufgeteilt in 6 Gruppen. Der Grad der Selbständgkeit, die für die Ausübung dieser Merkmale besteht, wird in 7 Stufen angegeben, die jeweils genau definiert sind. Somit lässt sich eine gute Zuordnung treffen. Das Instrument eignet sich für strukturierte und einheitliche Beschreibungen, auch als Prozessdarstellung. Mit dem FIM lässt sich ein allgemeiner Schweregrad einer Behinderung und auch die Veränderung im Laufe des Rehaverlaufs darstellen. Es kann festgestellt werden, welche Fähigkeiten selbst ausgeführt werden können, für welche Aktionen ein Bedarf an Hilfe und Pflege besteht und wie ausgeprägt dieser hinsichtlich Zeitdauer und Intensität der Unterstützung ist.
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Das Instrument dient der Beurteilung der Selbständigkeit von Patienten in der Rehabilitation in Bezug auf motorische und kognitive Anforderungen des Alltags.
Das Instrument dient der Beurteilung der Selbständigkeit von Patienten in der Rehabilitation in Bezug auf motorische und kognitive Anforderungen des Alltags.
Dimensionen / Analyseeinheiten:
Die Dimensionen, die beurteilt werden sind:
-Selbstversorgung (6 Items)
-Kontinenz (2 Items)
-Transfer (3 Items)
-Fortbewegung (2 Items)
-Kommunikation (2 Items)
-Kognitive Fähigkeiten (3 Items)
Gesamtzahl der Items: 18
Die Dimensionen, die beurteilt werden sind:
-Selbstversorgung (6 Items)
-Kontinenz (2 Items)
-Transfer (3 Items)
-Fortbewegung (2 Items)
-Kommunikation (2 Items)
-Kognitive Fähigkeiten (3 Items)
Gesamtzahl der Items: 18
Theoretische Grundlagen:
Entwickelt wurde das Instrument in den USA durch die Arbeitsgruppe Granger C. Eine deutschsprachige Arbeitsgruppe hat die Entwicklung einer Standarddokumentation des FIM auf der Basis der Verwendung der ICIDH für die Schädigungskategorien entwickelt.
Bei der Entwicklung des Instruments stand im Vordergrund, messen zu können, was ein Patient tatsächlich macht, unabhängig von seiner Schädigung oder seiner Diagnose. Daher bleibt unberücksichtigt, was der Patient in der Lage wäre, zu bewältigen, es wird beurteilt, was er macht, darin liegt der Grad der Selbständigkeit.
Bei der Entwicklung des Instruments stand im Vordergrund, messen zu können, was ein Patient tatsächlich macht, unabhängig von seiner Schädigung oder seiner Diagnose. Daher bleibt unberücksichtigt, was der Patient in der Lage wäre, zu bewältigen, es wird beurteilt, was er macht, darin liegt der Grad der Selbständigkeit.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Fremdeinschätzung;
Beobachtung;
interdisziplinäre Gesamtbeurteilung von Pflegenden, Physiotherapeuten, Psychologen;
Frage- und Antwortformate / Beurteilungsskalen:
Jedes Merkmal muss innerhalb einer 7-stufigen Skala beurteilt werden. Die Stufen sind wie folgt benannt:
1 = völlige Unselbständigkeit, 2 Hilfspersonen sind erforderlich
2 = ausgeprägte Hilfestellung, Pat. führt mehr als 25 % selber aus
3 = mäßige Hilfestellung, Pat. führt mehr als 50 % selber aus
4 = Kontakthilfe / geringe Hilfestellung, Hilfe in Form von Berührung, Pat. führt 75 % selber aus
5 = Beaufsichtigung / Vorbereitung, eine Hilfsperson in Bereitschaft ist erforderlich
6 = eingeschränkte Selbständigkeit, Aufgabe wird mit Hilfsmitteln, verlangsamt, unsicher ausgeführt
7 = völlige Selbständigkeit, Aufgabe wird sicher, ohne Einschränkung, ohne Hilfsmittelvorrichtung, in typischer Weise, angemessener Zeit ausgeführt.
Für jedes Merkmal besteht eine Definition für alle sieben Funktionsstufen, so dass eine Beurteilung aufgrund einer Zuordnung geschehen kann.
Eine Ergebnisdarstellung ist vorgesehen in Form eines Kreisdiagramms, so dass Verläufe innerhalb eines Kreises eingezeichnet, Veränderungen optisch übersichtlich gestalten. Bei der Bildung eines Summenscores reichen die möglichen Punktwerte von 18 bis 126.
1 = völlige Unselbständigkeit, 2 Hilfspersonen sind erforderlich
2 = ausgeprägte Hilfestellung, Pat. führt mehr als 25 % selber aus
3 = mäßige Hilfestellung, Pat. führt mehr als 50 % selber aus
4 = Kontakthilfe / geringe Hilfestellung, Hilfe in Form von Berührung, Pat. führt 75 % selber aus
5 = Beaufsichtigung / Vorbereitung, eine Hilfsperson in Bereitschaft ist erforderlich
6 = eingeschränkte Selbständigkeit, Aufgabe wird mit Hilfsmitteln, verlangsamt, unsicher ausgeführt
7 = völlige Selbständigkeit, Aufgabe wird sicher, ohne Einschränkung, ohne Hilfsmittelvorrichtung, in typischer Weise, angemessener Zeit ausgeführt.
Für jedes Merkmal besteht eine Definition für alle sieben Funktionsstufen, so dass eine Beurteilung aufgrund einer Zuordnung geschehen kann.
Eine Ergebnisdarstellung ist vorgesehen in Form eines Kreisdiagramms, so dass Verläufe innerhalb eines Kreises eingezeichnet, Veränderungen optisch übersichtlich gestalten. Bei der Bildung eines Summenscores reichen die möglichen Punktwerte von 18 bis 126.
Aufbau:
Modularer Einsatz möglich;
für Kinder zwischen 6 Monaten und 7 Jahren existiert eine Sonderform, der Wee-FIM, dessen Items und Bewertungsrichtlinien abweichen;
für hirnverletzte Patienten gibt es 12 zusätzliche Merkmale aus den Bereichen Kognition, Verhalten, Kommunikation, Beeinträchtigung beim Leben in der Gemeinschaft. In dieser Form heißt das Instrument FAM (Functional Assessment Measure).
für hirnverletzte Patienten gibt es 12 zusätzliche Merkmale aus den Bereichen Kognition, Verhalten, Kommunikation, Beeinträchtigung beim Leben in der Gemeinschaft. In dieser Form heißt das Instrument FAM (Functional Assessment Measure).
Die Entwicklung erfolgte in Bezug auf die ICF (ICIDH
I oder II): Eine deutschsprachige Arbeitsgruppe hat die Entwicklung einer Standarddokumentation des FIM auf der Basis der Verwendung der ICIDH für die Schädigungskategorien entwickelt.
Reliabilität:
Interne Konstrukt-Konsistenz hat ein Cronbach Wert von Alpha = 0.93.
Anwendungsfelder:
geriatrische Patienten, hirnverletzte Patienten, Kinder;
zur Qualitätssicherung, zur Veränderungsdarstellung
zur Qualitätssicherung, zur Veränderungsdarstellung
Referenzen der praktischen Anwendung:
In Berlin beschlossen 1998 die Sozial- und Pflegestationen von 4 Einrichtungen, den FIM bei Rehabilitationspatienten einzusetzen. Er sollte hier als Instrument der Qualitätssicherung dienen. Inzwischen hat sich der FIM in mehreren Sprachen im Bereich des Reha-Assessment etablieren können, was über zahlreiche Publikationen dokumentiert wurde.
Erforderliche personelle Qualifikation:
Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Psychologen, Angehörige aus Gesundheitsberufen;
Verfahrensspezifischer Lehrgang
Personenbezogene Lizenz
Hinweise zur Anwendung:
Einzeltest
Computergestützte Anwendung möglich
Hinweise zur Auswertung:
Computergestützte Auswertung möglich
Anschaffungskosten:
0,- €
Allgemein:
Granger CV, Hamilton BB, Linacre JM, Heinemann AW, Wright BD: Performance profiles of the Functional Independence Measure. American Journal of Physical Medicine and Rehabilitation, 1993;72:84-89.
Heinemann AW, Linacre J, Wright BD, Hamilton BB, Granger C: Relationsships between impairment and physical disability as measured by the Functional Independence Measure. Archives of Physical Medicine and rehabilitation, 1993;74:566-572.
Heinemann AW, Linacre J, Wright BD, Hamilton BB, Granger C: Measurement characteristics of the Functional Independence Measure. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 1993;75:133-143.
H.Schulz, H.J. Standke in:
Pflegezeitschrift: Pflegeplanung kann billiger und besser sein - Integration des FIM – Assessment in der Pflegeprozessplanung;Kohlhammer – Verlag;1999; Nr. 12/99; 862 – 867.
H.Schulz, H.J. Standke in: BALK Info: Qualitätsverbesserung durch FIM; Urban & Vogel - Medien und Medizin Verlagsgesellschaft; August 2000.
H.Schulz, H.J. Standke in: BALK: Oktober 2000: Info:Nr. 44/00, Teil I , Seite 20 – 21; Dezember 2000: Nr. 45/00, Teil II , Seite 20 – 21, Nr. 46/00, Teil III , Seite 16 – 17.
Heinemann AW, Linacre J, Wright BD, Hamilton BB, Granger C: Relationsships between impairment and physical disability as measured by the Functional Independence Measure. Archives of Physical Medicine and rehabilitation, 1993;74:566-572.
Heinemann AW, Linacre J, Wright BD, Hamilton BB, Granger C: Measurement characteristics of the Functional Independence Measure. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 1993;75:133-143.
H.Schulz, H.J. Standke in:
Pflegezeitschrift: Pflegeplanung kann billiger und besser sein - Integration des FIM – Assessment in der Pflegeprozessplanung;Kohlhammer – Verlag;1999; Nr. 12/99; 862 – 867.
H.Schulz, H.J. Standke in: BALK Info: Qualitätsverbesserung durch FIM; Urban & Vogel - Medien und Medizin Verlagsgesellschaft; August 2000.
H.Schulz, H.J. Standke in: BALK: Oktober 2000: Info:Nr. 44/00, Teil I , Seite 20 – 21; Dezember 2000: Nr. 45/00, Teil II , Seite 20 – 21, Nr. 46/00, Teil III , Seite 16 – 17.
Zu den Gütekriterien: Linacre JM, Heinemann AW, Wright BD, Granger CV, Hamilton BB: the structure and stability of the Functional Independence Measure. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 1994;75:127-132.
Ottenbacher KJ, Hsu Y, Granger CV, Fiedler RC: The reliability of the Functional Independence Measure: A quantitative review. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 1996;77:1226-1232.
Katrin Bräutigam, Anke Flemming, Helmut Schulz, Theo Dassen in:
Pflege: Wie zuverlässig ist das Functional Independence Measure (FIM)?
How reliable is the Functional Independence Measure (FIM)?; Juli 2002; S. 131 - 136, Band 15, 2002, Heft 3 © Verlag Hans Huber, Bern.
Ottenbacher KJ, Hsu Y, Granger CV, Fiedler RC: The reliability of the Functional Independence Measure: A quantitative review. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 1996;77:1226-1232.
Katrin Bräutigam, Anke Flemming, Helmut Schulz, Theo Dassen in:
Pflege: Wie zuverlässig ist das Functional Independence Measure (FIM)?
How reliable is the Functional Independence Measure (FIM)?; Juli 2002; S. 131 - 136, Band 15, 2002, Heft 3 © Verlag Hans Huber, Bern.
Analysebereich | Schlagwort |
---|---|
Kognitive Fähigkeiten | Lern- und Merkfähigkeit |
Problemlösefähigkeit | |
Sprach- und Sprechfähigkeit | |
Körperliche Fähigkeiten | Alltagsaktivitäten (ADL) |
Mobilität | |
Sinnesfähigkeiten | |
Person <> Alltagsleben | Alltagsaktivitäten (ADL) |
Person <> Gesundheit / Krankheit | Alltagsaktivitäten (ADL) |