IQPR - Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation

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Grafik enthält Schriftzug: 'Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln.', sowie die Schlagworte: 'Arbeit, Assessment, Chancengleichheit, Partizipation, Prävention, Qualität, Rehabilitation'.
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Info

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IRI, Isnyer Rückkehr Inventar
Autoren des Beitrags: Wolfgang L. Dern, Günther Raß
Grunddaten
aktualisiert: 23.02.2005
Isnyer Rückkehr Inventar  (IRI)
Von: Dern W.L., Raß G.
Verlag (Jahr): (o. A.)
Bestellung: Dr. Wolfgang Dern
Grüner Ring 7/1
89584 Ehingen OT Heufelden
w.l.dern@t-online.de

Demoversion erhältlich als Software-Version,
Kontakt: Wolfgang Dern
s.o.
Zusammenfassung
Ziel der Studie war es, die unterschiedliche Rückkehrgeschwindigkeit zur Arbeit nach der Entlassung aus der stationären medizinischen Rehabilitation vorherzusagen. Mit der Hypothesenprüfung wurden Aspekte ermittelt, die für die unterschiedliche Rückkehrgeschwindigkeit von Bedeutung sind. Bei der Betrachtung der Hypothesen konnte gezeigt werden, dass Aspekte der Handlungsplanung auf die Rückkehrgeschwindigkeit Einfluss nehmen. Es konnte aufgezeigt werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Vorhersage der unterschiedlichen Rückkehrgeschwindigkeit möglich ist. Diese Auswertungen wurden geschlechtsgetrennt durchgeführt. Die Prädiktorkombinationen für die Vorhersage der schnellen Rückkehr oder der verzögerten Rückkehr zeigen, dass sich mit einem Modell aus wenigen Bausteinen bereits eine sehr gute Vorhersage ermitteln läßt. Betrachtet man die fünf Konstruktkombinationen mit dem größten Aufklärungswert, dann wird deutlich, dass nur bei den Frauen die Unterstützung durch den Lebenspartner einen bedeutenden Einfluss hat. Nur bei den Männern haben die Aussagen zur Unterstützung durch die Gesellschaft, die Sorgen über die Situation am Arbeitsplatz und die Häufigkeit der Teilnahme an einer Rehamaßnahme Bedeutung. Für beide Geschlechter sind
- die Fähigkeit zur Handlungsplanung,
- die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten,
- der Wunsch zur Arbeit zurückzukehren und
- die relative Genesung während der Behandlung aus der Sicht des Arztes
von großer Bedeutung für die Vorhersage der Rückkehrgeschwindigkeit.
Die ermittelten Zusammenhänge zeigen, dass Patienten, die nicht wussten, wie es mit ihnen nach der Entlassung aus der Klinik weiter gehen sollte, die ihrem Partner nicht vertrauten oder von ihrem Arbeitgeber keine Unterstützung erwarteten, vielfach verzögert zurückkehrten. Die Fähigkeit dieser Menschen, Handlungspläne zu entwerfen, die sie ihrem Ziel näher bringen, war schlecht ausgebildet. Wie die Interviewauswertung gezeigt hat, war es darüber hinaus für viele Patienten schwer, ein konkretes Ziel zu definieren, das ihre Zukunftswünsche gebündelt enthielt. Die Schwierigkeiten der Zielfindung wurden dann ergänzt um die Mühen, die es diesen Menschen bereitete Handlungspläne zu entwerfen, die sie ihrem Ziel näher bringen. Das Wunschziel war in kaum einem Fall der Rentenbezug, das Wunschziel war eine Arbeit zu Bedingungen, die gesundheitlich und persönlich zumutbar erschienen. Wenn diesen Personen geholfen werden könnte, ihr Wunschziel zu erreichen, dann wäre das ein ökonomischer Vorteil für den Versicherer und sowohl ein ökonomischer als auch ein psychosozialer Gewinn für die Versicherten.
Für die Patienten, bei denen das umstandslose Zurückkehren an den vormaligen Arbeitsplatz auf Grund gesundheitlicher Störungen nicht möglich war, stand zum Zeitpunkt der Interviews stets die Frage: „Wie soll das Leben / Wie soll es mit mir weiter gehen?“ im Vordergrund. Für die Lösung ihrer lebensgeschichtlich neuen Handlungsprobleme fehlte ihnen jede Vorlage. Zu viele Bereiche ihres Lebens waren gleichzeitig betroffen; ihre bürgerliche Existenz war für sie einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt. Um in dieser Situation zu einer langfristig tragbaren Handlungsplanung zu kommen, wäre ein hohes Maß an Besonnenheit erforderlich gewesen, was den Patienten häufig nicht zu Gebote stand. Beratung, die hier helfen könnte, hätte die Aufgabe, die Lebens- und Erwerbsbiographie der Patienten, deren Fähigkeiten und deren Schwächen wie auch die objektiven Hilfen der Gesellschaft ins Kalkül zu nehmen, um auf dieser Basis das weitere Vorgehen mit dem Patienten Schritt für Schritt zu planen.
Der anwendungspraktische Nutzen dieser Studie besteht also darin, bei Patienten, die aus einem Beschäftigungsverhältnis heraus in die medizinische Rehabilitation eingetreten sind, die Rückkehrgeschwindigkeit vorherzusagen.
Test- / Analysedesign
Ziel(e) / Zielgröße(n):
Bestimmung der Geschwindigkeit mit der beschäftigte Teilnehmer an einer stationären medizinischen Rehabilitationsmaßnahme nach der Entlassung aus der Maßnahme die Arbeit wieder aufnehmen.
Theoretische Grundlagen:
Aspekte der geschlechtspezifisch unterschiedlichen Handlungsplanung wurden mittels narrativer Interviews herausgearbeitet. Die prädiktive Kraft dieser Merkmale wurde anschließend in einem Feldversuch überprüft.
Erhebungs- / Analysemethoden:
Selbsteinschätzung; Fragebogen; Beobachtung;
Gütekriterien
Objektivität:
Eine Validierung des Testverfahrens findet zur Zeit statt, mit Ergebnissen ist im Jahr 2004 zu rechnen.
Reliabilität:
Eine Validierung des Testverfahrens findet zur Zeit statt, mit Ergebnissen ist im Jahr 2004 zu rechnen.
Validität:
Die Validität des Vefahrens ergibt sich aus der empirischen Deduktion der Items.
Zielgruppe / Einsatzbereiche
Anwendungsfelder:
Rehabilitationskliniken für Orthopädie, Krankheiten der Atmungsorgane, Onkologie
Voraussetzungen für die Anwendung
Erforderliche personelle Qualifikation:
Ärzte
Anwendung und Auswertung
Hinweise zur Anwendung: Einzeltest
Anwendungsdauer: 2 Min
Hinweise zur Auswertung: Computergestützte Auswertung möglich

Bezug zur Normstichprobe: Die Auswertung stützt sich auf 159 Teilnehmer, davon 95 Frauen und 64 Männer
Auswertungsdauer: 2 Min
Spezifität Männer: 91,6%, Sensititivität Männer: 68,7%
Spezifität Frauen: 84,7%, Sensitivität Frauen:82,6%

Kosten
Publikationen
Allgemein:
DERN, Wolfgang: Der Weg zurück zur Arbeit. Geschlechts- und statusspezifische Differenzen in der Wirkung medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen. Osnabrück (DER ANDERE VERLAG) 2003.

DERN, Wolfgang; HANSES A.: Berufsfindung und Biographie. Biographische Diagnostik als Zugang zu den Sinnhorizonten und Ressourcen der Menschen in der beruflichen Rehabilitation. In: Die Rehabilitation, 40. Jg. (2001), S. 289-303.

DERN, Wolfgang; RAß, Günther: Erfahrungen mit biographieorientierten Instrumenten zur beruflichen Rehabilitationsdiagnostik und Prognose. Aus: Blumenthal, W.; Rische, H. (Hrsg.): Selbstbestimmung in der Rehabilitation. Chancen und Grenzen. Ulm (Universitätsverlag Ulm) 2000. (=Band 9 der "Interdisziplinären Schriften zur Rehabilitation") S. 175-186.

DERN, Wolfgang; RAß, Günther: Vorhersage des Erhalts der beruflichen Eingliederung von Patienten nach der Klinikentlassung. Aus: Schuntermann, Michael; Schliehe, Ferdinand (Hrsg.): Tagungsband. 10. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis. Frankfurt 2001. (=DRV-Schriften Band 26) S. 226-228.

DERN, Wolfgang; RAß, Günther: Geschlechts- und statusspezifische Prädiktoren beeinflussen den Weg zurück zur Arbeit. Aus: Schuntermann, Michael; Schliehe, Ferdinand (Hrsg.): Tagungsband. 11. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Teilhabe durch Rehabilitation. Frankfurt 2002. (=DRV-Schriften Bd. 33) S.332-334.
Zu den Gütekriterien:
eine Validierung des Testverfahrens findet zur Zeit statt, mit Ergebnissen ist im Jahr 2004 zu rechnen
Analysebereiche bzw. Schlagworte
AnalysebereichSchlagwort
Person <> Alltagsleben Soziale Unterstützung im Alltagsleben
Teilhabe am Arbeitsleben
Person <> Arbeitsleben Teilhabe am Arbeitsleben
Person <> Gesundheit / Krankheit Teilhabe am Arbeitsleben